Reden wir über:Gemeinsam gegen die Mückenplage

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Foto: privat (Foto: N/A)

Korbinian Hagn fordert mehr Zusammenarbeit im Ampertal

Interview von serafine dinkel, Fahrenzhausen

In feuchten Gebieten können sich Stechmücken besonders gut fortpflanzen. Eine Erfahrung, die man in Fahrenzhausen, das an der Amper liegt, nicht zum ersten Mal macht. Der Gemeinderat Korbinian Hagn (Freie Bürgerliste) hat deshalb angeregt, dass die Ampertal-Gemeinden zusammen nach einer flächendeckenden Lösung für die Plage suchen.

SZ: Herr Hagn, ist die Mückenbelastung im Landkreis derzeit wirklich so schlimm?

Korbinian Hagn: Die Bewohner der Anrainergemeinden im Bereich der Amper sind tatsächlich von einer Plage betroffen. Die Population ist durch den Starkregen und die Feuchtperiode stark gestiegen, vor allem auch in den Auwäldern. Die Bürger ärgern sich darüber. In den Ampertalgemeinden gibt es auch viele Sportplätze in Ampernähe, die vom Mückenproblem betroffen sind. Das wird von vielen Bürgern als starke Belastung empfunden. Abends im Biergarten zu sitzen ist kaum möglich. Die Lebensqualität sinkt, wenn man sich ständig einsprühen muss.

Wie wollen Sie die Mücken bekämpfen?

Da gibt es zum Beispiel BTI-Mittel. Nach meinem Wissensstand handelt es sich um ein Granulat, das mit dem Hubschrauber über einem Gebiet abgeworfen wird. Es besteht aus einem Protein, das von Mückenlarven gefressen wird. Dieses Mittel müsste man aber übergemeindlich einsetzen, denn sonst verbreiten sich die Mücken aus einer Gemeinde wieder in einer anderen. Es gibt auch noch einige andere Möglichkeiten. Besonders in touristischen Gebieten werden viele schon eingesetzt, sonst würden denen die Touristen wegbleiben. Welche ökologischen Auswirkungen die Mittel jeweils haben, kann ich nicht sagen. Dafür wäre es sinnvoll, gemeinsam Experten, zum Beispiel von der TU, hinzuzuziehen.

Diese Art von Mückenbekämpfung wollten die Ampertal-Gemeinden eigentlich schon vor zwei Jahren einführen.

Das ist richtig, vor zwei Jahren stand das zur Debatte. Die Gründe, warum es letztlich nicht dazu kam, sind mir nicht bekannt. Ich wollte den Gemeinden nur nochmals den Anstoß dazu geben, sich mit dem Thema zu befassen.

Wie soll das konkret aussehen?

Sinnvoll wäre es, mit den Bürgermeistern der Anrainergemeinden zu diskutieren. Zunächst müsste aber innerhalb der Gemeinden geklärt werden, wer besonders betroffen ist und wer sich mit engagieren würde. Und dann kann sich herausstellen, ob zum Beispiel eine oder mehrere Gemeinden die Leitung übernehmen für das Projekt. Und wie das Ganze zu finanzieren ist: ob man sich die Kosten teilt, oder ob es eine kommunale Abgabe gibt. Viele Bürger wären bereit, dafür einen Beitrag zu leisten, auch Gastwirte würden mit in eine Lösung investieren. Denn denen bleibt durch die Mücken das Geschäft weg.

Für wann wird eine Lösung angepeilt?

Momentan gibt es für die Gemeinde noch ein paar Baustellen, die vorgehen. Eine Entscheidung steht dann wahrscheinlich im nächsten Jahr an. Der Sommer ist nun ohnehin fast vorbei.

© SZ vom 04.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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