Recht bekommen:Wetten, dass...?

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Gegen den Willen der Stadt zieht ein Wettbüro ins Setz-Areal

Vor einem Jahr hat der Bauausschuss des Moosburger Stadtrats die sanierungsrechtliche Genehmigung und die Nutzungsänderung für Gewerberäume im Setz-Areal, in denen ein Wettbüro entstehen sollte, abgelehnt. Es handele sich um ein so genanntes "Besonderes Wohngebiet", hieß es damals. Zudem widerspreche die geplante Vergnügungsstätte "den vom Stadtrat beschlossenen Sanierungszielen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek) für die Altstadt zur Stärkung der Innenstadt als Wohn- und Einzelhandelsstandort". Geholfen hat das jedoch nichts. Denn wie jetzt bekannt wurde, wird in den betreffenden Räumen an der Bahnhofstraße derzeit mit dem Segen des Landratsamtes ein Wettbüro eingerichtet.

Bereits bei der Beschlussfassung vor einem Jahr war im Bauausschuss eifrig darüber diskutiert worden, ob eine Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens unter Berufung auf genannte Gründe ohne einen Bebauungsplan, den es für das Gebiet nicht gibt, rechtlich wasserdicht sei. Der Antragsteller jedenfalls - dem Vernehmen nach ein Wettanbieter aus Malta - klagte vor dem Verwaltungsgericht, weil auch das Landratsamt dem Vorhaben nicht zustimmte. Das Landratsamt habe schließlich aber, ohne dass es zu einem Urteil kam, die Genehmigung doch erteilt, berichtete Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) in der jüngsten Bauausschusssitzung. Offenbar war von den Richtern signalisiert worden, dass eine Verweigerung keine Aussicht auf Erfolg habe. Die Stadt will dennoch nicht locker lassen und nachhaken. "Wir sind gemeinsam mit dem Landratsamt und unserem Rechtsbeistand an der Sache dran", sagte die Bürgermeisterin.

Meinelts Stellvertreter Josef Dollinger nimmt die Angelegenheit dagegen nicht allzu tragisch. "Wie können da eh nichts mehr machen", sagte er einen Tag nach der Bauausschusssitzung bei der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Moosburg . "Und wenn mal ein Wettanbieter in der Stadt ist, wird uns das auch nicht umbringen, manche Dinge muss man eben schlucken", so Dollinger weiter.

© SZ vom 11.03.2017 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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