Projekt Am Bahndamm:"Genial gelaufen"

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Zum Spatenstich treffen sich (von links) Nepomuk Wagner, Peter Wondra, Franz Heilmeier, Ursula Schablitzki, Beate Frommhold-Buhl und Michael Schöfer. (Foto: Marco Einfeldt)

Neufahrn baut bezahlbare Wohnungen - und kann dafür eine umfangreiche staatliche Förderung beanspruchen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Gebaut wird Am Bahndamm schon seit einigen Wochen, jetzt wurde ein offizieller "erster" Spatenstich nachgeholt. Bis Sommer 2018 sollen die insgesamt 27 bezahlbaren Mietwohnungen im Neufahrner Norden fertig sein: 15 öffentlich geförderte Wohnungen, wie Sozialwohnungen inzwischen bezeichnet werden, und dazu zwölf Einfachstunterkünfte, die Menschen vor der Obdachlosigkeit bewahren beziehungsweise ihnen einen Auszug aus den Notunterkünften in den Containern ermöglichen sollen.

Fast sieben Millionen Euro investiert die Gemeinde in das Bauvorhaben. Allerdings bekommt sie dafür einen staatlichen Zuschuss von zwei Millionen Euro und ein zinsgünstiges staatliches Darlehen von 2,3 Millionen Euro. Damit profitiert die Gemeinde vom "Bayernpakt", einem "kommunalen Förderprogramm zur Schaffung von Mietwohnraum in Bayern". Als es gestartet wurde, gab es in Neufahrn längst konkrete Überlegungen für das Projekt Am Bahndamm, so dass man schnell loslegen konnte.

Zum Glück seien die Planungen noch nicht zu weit fortgeschritten gewesen, um das Förderprogramm auch noch in Anspruch nehmen zu können, berichtete Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Es sei also "genial gelaufen". Die Wohnungen werden auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück gebaut, das die Gemeinde vor Jahren der früheren Bahn-Tochter "Aurelis" abgekauft hat. Die Bahn hatte die Fläche als Lagerplatz etwa für Schwellen genutzt und dementsprechend Altlasten - etwa Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe - hinterlassen. Deshalb war zunächst eine Bodensanierung nötig. Ein Problem war auch die Lage direkt an der Bahnlinie. Als Schallschutz wird nun im südlichen Teil des Grundstücks ein zweigeschossiges Nebengebäude mit Müll-, Geräte-, Kfz- und Fahrradabstellräumen gebaut.

Nördlich davon entstehen die beiden Wohngebäude - eines für die öffentlich geförderten Wohnungen und eines für die Einfachstwohnungen. Der Standard dort sei etwas einfacher, aber der Unterschied sei nicht allzu groß, versicherte Architekt Nepomuk Wagner vom Dietersheimer "Büro 4". Die 27 Wohnungen - insgesamt 1500 Quadratmeter - haben bis zu fünf Zimmer. Sie sind barrierefrei gestaltet und mit wenigen Ausnahmen auch über Aufzüge erreichbar. Keller gibt es nicht. Eine Besonderheit bei den Einfachstwohnungen sind sogenannte "Schaltzimmer", die je nach Bedarf unterschiedlichen Wohnungen zugeordnet werden können.

Wenn der Komplex fertig ist, wird das eine regelrechte Rochade auslösen: Stehen die Einfachstwohnungen zur Verfügung, werden die übergangsweise errichteten Wohncontainer am alten Sportplatz wieder abgebaut. Damit kann dort ein Kindergarten errichtet werden. Nach dessen Fertigstellung wiederum kommen die Container des Kindergartens am Keltenweg wieder weg.

© SZ vom 23.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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