Postdienstleistungen:Ärger über Umzug der Post

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Die Post am Freisinger Bahnhof ist nur noch ein Postbank-Finanzcenter. Briefmarken gibt es dort keine mehr. (Foto: Marco Einfeldt)

Briefe und Pakete können am zentralen Standort am Freisinger Bahnhof schon länger nicht mehr aufgegeben werden, bald zieht auch die Postbankfiliale in die Innenstadt. Für Gehbehinderte, die auf das Auto angewiesen ist, ist das ein Problem.

Von Pia Stock, Freising

Betritt man die Postbank gegenüber dem Freisinger Bahnhof, sticht sofort die ungewöhnliche Menge an Plakaten und Aufstellern in der Filiale heraus. Alle haben dieselbe Botschaft: "Sie benötigen Produkte und Dienstleistungen von Deutsche Post und DHL? Diese werden in dieser Postbank Filiale nicht mehr angeboten".

Einer, der das nicht gut findet, ist Anton Glasl. Für ihn als Gehbehinderten sei die Filiale gut mit dem Auto zu erreichen gewesen, bei allen anderen Poststandorten sei das nicht der Fall. Zudem sieht Glasl eine weitere Schwierigkeit: "Es sind keine Ansprechpartner mehr da", sagt er bei einem Telefonat. Gebe es Probleme, könne man sich in der Postbank nicht mehr an ausgebildete Postmitarbeiter wenden, die helfen könnten.

Seit dem 22. März können Kunden bei der Postbank am Bahnhof keine Briefmarken mehr kaufen, keine Pakete versenden oder andere Postdienstleistungen in Anspruch nehmen. Nur die Beratung für Kunden der Bank ist vorerst weiterhin möglich. "Dies war eine Entscheidung der Postbank", so Klaus-Dieter Nawrath, Unternehmenssprecher der Post.

Zuvor hatte die Post schon ihren Zustellstützpunkt vom Bahnhof in das Gewerbegebiet Clemensänger verlegt. Dort bereiten die Zusteller und Zustellerinnen laut Nawrath nun ihre Touren vor. Der größte Teil der Briefe, die morgens vom Briefzentrum angeliefert werden, sei schon passend für die Route der Zusteller sortiert. Nur kleine Mengen müssten am Stützpunkt noch von Hand in die Tour-Reihenfolge der Postboten eingeordnet werden. "Auch die Päckchen und Pakete, die morgens mit mehreren Lkw vom Paketzentrum kommen, müssen den Touren entsprechend in die Zustellfahrzeuge geladen werden, bevor die Postboten zu ihrer täglichen Runde aufbrechen", erklärt Nawrath.

Doch warum gibt es in der Postbank keine Briefmarken mehr? Nach Auskunft des Unternehmens hat das einen einfachen Grund: Die Postbank zieht um. Laut einem Sprecher läuft der Mietvertrag im Gebäude am Bahnhof aus. Ein Umzugsdatum stehe noch nicht fest, der neue Standort aber schon - in Zukunft teilt sich die Postbank die Räumlichkeiten mit ihrem Mutterkonzern, der Deutschen Bank, an der Unteren Hauptstraße 36.

Pakete können sich seit einem Monat nicht mehr in der Filiale abgeholt werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Allerdings betrifft dieser Umzug nur die Bankdienstleistungen. Der Sprecher betont, dass das Geldinstitut zwei verschiedene Aufgabenbereiche habe: Finanzdienstleistungen für seine Kunden und - als Partner der Post - Postdienstleistungen wie das Abholen von Paketen. Letzterer Service wird in der Innenstadt künftig nicht angeboten. "Die Infrastruktur ist am neuen Standort nicht vorhanden", sagt der Postbank-Sprecher.

Klaus-Dieter Nawrath hebt hervor, dass es noch viele weitere Möglichkeiten in Freising gebe, alles rund um die Post zu erledigen. Jeweils acht Postfilialen und DHL-Paketshops stünden den Bürgern der Domstadt zur Verfügung. "Mit unserem dichten Filialnetz sind wir weiterhin gerne für unsere Kundinnen und Kunden da."

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