Planungsausschuss des Landkreises stimmt dagegen:Auch der dritte Standort fällt durch

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Montessoriverein Moosburg muss weiteren Rückschlag hinnehmen

Der Montessoriverein Moosburg, der seit mehr als zweieinhalb Jahren an der Eröffnung einer Schule arbeitet, hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Nachdem zuvor bereits zwei Standorte aus dem Rennen gefallen waren und die Schuleröffnung zweimal verschoben werden musste, gibt es nun auch Probleme mit dem ins Auge gefassten Grundstück im Bereich Aselmühle zwischen Zieglberg und Wang. Für den geplanten Neubau müsste ein Teil des Grundstücks aus dem Landschaftsschutzgebiet "Ampertal" herausgenommen werden. Der Planungsausschuss des Landkreises votierte am Donnerstag jedoch dagegen, ein solches Verfahren einzuleiten (8:7 Stimmen).

Anton Neumaier (SPD) nannte die Standortsuche "ein Trauerspiel" und schlug vor, "ins Verfahren zu gehen", damit endlich etwas vorwärts gehe. Für Josef Deliano (CSU) kam das nicht in Frage, da der Standort Aselmühle dem Hochwasserschutz widerspreche. "Das sehe ich kritisch", sagte er. Auch Michael Stanglmaier (Grüne) riet ab, ins Verfahren zu gehen: "Damit tun wir uns keinen Gefallen." Robert Scholz (FW) mahnte ebenfalls, "die Finger davon zu lassen".

Thomas Becker, Vorsitzender des Montessorivereins, zeigte sich nach der Sitzung "entsetzt". Er sei "ziemlich angefressen", weil die Kritiker im Ausschuss "mit Behauptungen gehandelt haben, die nicht stimmen". Neben dem Vorwand, das Bauvorhaben liege im Überschwemmungsgebiet, sei auch vorgebracht worden, dass das pädagogische Konzept noch nicht genehmigt sei. Beides stimme nicht. Zwar bekam Becker Rederecht und versuchte, "die Sache wieder grade zu biegen", aber ohne Erfolg.

Für Becker ist das umso bitterer, als er auf Landesebene durchaus Unterstützung verspürt. Vor der Sitzung des Planungsausschusses war er im Bildungsausschuss des Landtags zu Gast, wo seine Petition behandelt wurde. Der Montessoriverein hatte sich im bisherigen Verfahren in seinem im Grundgesetz verankerten Recht, eine private Schule zu gründen, behindert gefühlt. Zwar vertagte der Bildungsausschuss die abschließende Behandlung mit Verweis auf das noch offene Verfahren mit der Regierung von Oberbayern, aber die Sitzung sei "äußerst positiv verlaufen", sagte Becker. Das Kultusministerium habe durchblicken lassen, dem Vorhaben wohlwollend gegenüberzustehen, CSU-Berichterstatter Peter Tomaschko habe sich positiv geäußert. Auch mit der Regierung von Oberbayern sei der Umgangston mittlerweile "außerordentlich gut, freundlich und wertschätzend".

Nun will der Verein erst die Landkreispolitiker umstimmen. "Ich denke gar nicht dran aufzugeben", sagte Becker. Er vertraue darauf, dass die Sache "noch mal vorgelegt wird". Er will nun seine Kontakte nutzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Eine Option ist auch das Josefsheim in Wartenberg. Die Verantwortlichen seien "sehr interessiert, dass wir kommen". Die Räumlichkeiten passten und sogar eine ausgewiesene Ackerfläche sei für die Schule mit ihrem landwirtschaftlichen Konzept vorhanden. Allerdings sei Wartenberg für viele Eltern, vor allem aus dem Bereich nordöstlich von Moosburg, "wegen des längeren Schulwegs nicht so attraktiv".

© SZ vom 22.09.2018 / axka/beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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