Photovoltaik-Freifläche:Strom für 750 Haushalte

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Einstimmig haben die Zollinger Gemeinderäte grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungs- und Grünordnungsplans "Sondergebiet Photovoltaik-Freiflächenanlage Abersberg" gegeben. Damit ebneten sie den Weg für die Firma Obermeier, auf ihrer rekultivierten Kiesgrube auf 36 400 Quadratmetern Strom aus Sonnenergie zu erzeugen. Außerdem stimmten sie einer Änderung des Flächennutzungsplanes zu, denn das Gebiet ist bisher als Fläche für den Abbau von Kies, Sand und Bentonit sowie für eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung vorgesehen.

Bereits im Dezember 2016 hatten die Gemeinderäte nichtöffentlich über die Pläne beraten. Mit dem Strom aus den Modulen, die je nach Hangneigung zwischen einem und drei Metern über der Bodenoberfläche auf Ständern liegen werden, könne man ungefähr 750 Haushalte versorgen, erläuterte der Planer der Anlage, Landschaftsarchitekt Stefan Joven aus München. Unter den Modulen werden extensive Vegetation angesät, was besonders die Naturschutzbehörde befürwortet. Außerdem würden drei Senken zur Aufnahme des Regenwassers gebaut, um zu gewährleisten, dass es bei Starkregen keine Überflutungen benachbarter Flächen aus dem Gebiet gebe, so Joven.

Bürgermeister Max Riegler befürwortet das Vorhaben, denn es sei im Sinne der Energiewende, auf Konversionsflächen - ehemaligen Gewerbe- oder Industrieflächen - mittels Fotovoltaikanlagen aus Sonnenenergie Strom zu erzeugen. Mit dem Bauherren will die Gemeinde einen Durchführungsvertrag abschließen, um zu gewährleisten, dass der Eigentümer die Anlage kontinuierlich überwacht. Beispielsweise muss die in den Plänen beschriebene Rekultivierung der Kiesgrube und Begrünung erfolgen.

Die Erschließung der Anlage erfolgt von der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Anglberg und Plörnbach aus. Gemeinderat Karl Toth sprach das Thema Brandschutz an, denn in den Trafostationen oder Modulen kann es zu Kurzschlüssen oder Überhitzungen kommen. Planer Joven stellte klar, dass die örtliche Feuerwehr einen Brand der Solarmodule nicht löschen, sondern lediglich verhindern würde, dass sich das Feuer auf benachbarte Flächen ausdehne.

Die Anlage soll in drei Abschnitten, je nach Rekultivierungsfortschritt der Grube, gebaut werden. Mit dem ersten Abschnitt soll noch heuer begonnen werden. Dies bezweifelte jedoch Toth, denn die Aufstellung eines Bebauungsplans brauche erfahrungsgemäß längere Zeit. Der Bürgermeister stellte dem Bauherren aber ein vereinfachtes und damit beschleunigtes Verfahren in Aussicht.

© SZ vom 16.09.2017 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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