Personalmangel:Akuter Notfall

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Personalnot herrscht derzeit im Zollinger Gemeindekindergarten "Kleine Strolche". Hilfskräfte sollen einspringen. (Foto: Marco Einfeldt)

Im Zollinger Gemeindekindergarten "Die kleinen Strolche" fehlen auf einen Schlag sieben Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Gründen. Jetzt sollen freiwillige Helfer einspringen

Von Katharina Aurich, Zolling

Das neue Kindergartenjahr hat bei den "Kleinen Strolchen " in Zolling, wo dem rund 120 Kinder ab dem Alter von einem Jahr in sieben Gruppen betreut werden, mit einer großen Herausforderung begonnen: Sieben Mitarbeiterinnen fehlen aus unterschiedlichen Gründen. Die gemeindliche Einrichtung wird nun die Betreuungszeiten etwas verkürzen und hat einen Aufruf gestartet, um freiwillige Helfer zu finden. Leiterin Gabriele Gerhäuser ist erstaunt und erfreut über die vielen Angebote, die innerhalb eines Tages im Kindergarten eintrafen und jetzt genau geprüft werden. Und sie hoffe, dass im Laufe der nächsten Wochen alle kranken Mitarbeiterinnen wieder gesund seien.

Vor den Sommerferien sah es gut aus mit der personellen Situation bei den "Kleinen Strolchen", alle Stellen konnten besetzt werden, obwohl der Markt für pädagogische Fachkräfte leer gefegt sei, berichtet Gaberiele Gerhäuser. "Ich bin nach den Ferien sehr entspannt in die Einrichtung gekommen, das ist jetzt wirklich eine Pechsträhne", schildert sie. Leider gebe es für solche Extremsituationen keine mobilen Reserven, auch der Zollinger katholische Pfarrkindergarten benötige sein Personal. Jeder sei froh um die eigenen Leute, beschreibt die Kindergartenleiterin. Deshalb müsse sich die Einrichtung jetzt selbst helfen und hat eine Umfrage unter den Eltern gestartet, die zwischen zwei schlechten Varianten wählen könnten, so Gabriele Gerhäuser: entweder wird die Betreuungszeit täglich um eine Stunde verkürzt und der Kindergarten schließt bereits um 16 Uhr oder er schließt montags bis donnerstags um 16.30 und am Freitag bereits um 14 Uhr. Ihr sei bewusst, dass diese Maßnahme für viele Eltern ein großes Problem sei, denn Arbeitgeber sähen es in der Regel nicht gerne, wenn ihre Mitarbeiter früher Schluss machen müssten, weil der Kindergarten seine Öffnungszeiten ändere. Erschwerend komme jetzt zu Beginn des Kindergartenjahres auch noch dazu, dass die neuen Kinder, darunter viele sehr Kleine, eingewöhnt werden müssten und besonders viel Zuwendung benötigten.

Zur Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte wird Gabriele Gerhäuser jetzt jemanden aus dem Pool der Hilfsangebote auswählen. Wichtig sei vor allem, dass jemand kontinuierlich kommen könne. Natürlich ersetzten die Helfer nicht die Pädagogen, aber sie könnten beispielsweise Obst für das Frühstück aufschneiden oder den Erzieherinnen bei einfachen Dingen zu Hand gehen. Man lasse die Kinder mit den Helfern natürlich nicht alleine, betont Gabriele Gerhäuser und sie schaue sich die "Bewerber" ganz genau an. Natürlich wäre es besser, wenn man ausgebildete Pädagogen zur Verfügung hätte, aber das sei eine Wunschvorstellung, so die Kindergartenleiterin. Dass im Moment sieben Erzieherinnen in Zolling fehlen, sei sicher eine einmalige Extremsituation, so Gerhäuser. Sie mache aber einmal mehr deutlich, wie schwierig die personelle Situation sei, mit dem Kindergärten und Krippen schon seit Jahren arbeiten müssten - und es werde nicht besser.

© SZ vom 15.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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