Parkscheibe kommt zum Einsatz:Nur noch acht Stunden

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Neufahrn ergreift Maßnahmen gegen auswärtige Dauerparker

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Braungebrannte Reisende, die ihre Koffer schwitzend vom Bahnhof in Richtung Freizeitpark tragen und schieben - solche Szenen kann man in Neufahrn regelmäßig beobachten. Dank Internet hat es sich herumgesprochen, dass der Großparkplatz am Keltenweg eine kostenlose Ausweichmöglichkeit für alle ist, die zwar teure Reisen buchen, aber das Geld für die Parkhäuser am Flughafen sparen wollen. Mittlerweile kommen auch andere Dauerparker. "Wir haben mittlerweile ein ganz schönes Stammpublikum", sagt Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Auch am Wochenende war es wieder überdeutlich zu sehen: Auf dem Parkplatz standen zahlreiche Fahrzeuge mit Kennzeichen aus weit entfernten Landkreisen. "Das nächste war noch Pfaffenhofen", berichtete Ulla Schablitzki (SPD) am Montag dem Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss. Sie merkte süffisant an: "Ich denke, die waren nicht alle da, um einen Spaziergang in Neufahrn zu machen."

Jetzt sollen die Dauerparker aber vertrieben werden: Für den Großparkplatz und sein kleineres Pendant am Keltenweg wird eine Höchstparkdauer von acht Stunden festgelegt. Als Nachweis müssen Autofahrer eine Parkscheibe verwenden, die von einer Privatfirma täglich kontrolliert wird. Nach einem Jahr wird das Ergebnis ausgewertet. Dann will man sehen, inwieweit noch zusätzliche Maßnahmen nötig sind.

Zuvor waren auch andere Möglichkeiten diskutiert worden, etwa die Installation von Schranken oder Parkscheinautomaten. Thomas Seidenberger (Freie Wähler) überlegte, ob in einem ersten Schritt nicht auch Schilder als Abschreckung ausreichen würden, ohne dass auch noch Kontrollen nötig wären. Aber wenn es keine Konsequenzen gebe, "spricht sich das im Internet herum", gab Ozan Iyibas (CSU) zu bedenken. Die letztlich beschlossene Lösung erschien einer Mehrheit am praktikabelsten und effektivsten. Erleichtern dürfte das Ergebnis auch Sportreferentin Manuela Auinger (SPD): Sie hatte in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass durch die Dauerparker gerade bei sportlichen Großveranstaltungen Flächen für auswärtige Besucher blockiert werden.

Ob das Thema Flughafen- und sonstige Dauerparker im Freizeitpark nun ganz erledigt ist, bleibt allerdings abzuwarten. Die Rathausverwaltung fürchtet jedenfalls, dass die Autofahrer nur "verdrängt" werden. Denn sowohl am Keltenweg bis zum Gymnasium als auch entlang des Galgenbachwegs bis zum Schwimmbad gibt es nach wie vor Parkplätze ohne Beschränkung.

© SZ vom 09.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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