OMG Neufahrn:Förderverein braucht Geld

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Immer weniger Eltern am Neufahrner Gymnasium machen mit

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der Förderverein des Oskar-Maria-Graf-Gymnasiums hat einen Blick ins All geworfen: Bilder von Jupiter, Mars, Venus, Mond und vom Orionnebel hat der Lehrer und Astrophysiker Wolfgang Ober den Mitgliedern kürzlich bei einer Versammlung gezeigt. Möglich ist das mit dem Schul-Observatorium, das größtenteils der Förderverein finanziert hat. Inzwischen wurden schon mehrere Schülerarbeiten, die dort entstanden sind, mit Preisen ausgezeichnet.

Bei aller Freude über die Weltraumausflüge plagen die "Freunde des OMG" freilich ganz terrestrische Probleme: Trotz umfangreicher Werbemaßnahmen finden sich keine neuen Mitglieder - gerade an Jüngeren fehlt es. Und es gingen auch schon mal deutlich mehr Spenden ein. Mit diesem Einnahmeposten werden vor allem Schulfahrten unterstützt, so dass Eltern dafür weniger zahlen müssen. Inzwischen schließt Vorsitzender Harald Renz nicht mehr aus, dass die Zuschüsse hier gekürzt werden müssen. Als gute Einnahmequelle haben sich hingegen die Schließfächer erwiesen, die der Verein verwaltet. Ohne diesen Posten hätte der Vereine seine ideellen Tätigkeiten längst einschränken müssen, wie Renz betonte. Der Verein kümmert sich etwa um Verwaltung und Organisation des Instrumentalunterrichts. Er unterstützt bedürftige Schüler, die Schülermitverwaltung und Tutoren sowie Tanz -und Musikgruppen, und er kümmert sich um Willkommens- und Abiturgeschenke. In den Sommerferien werden Förderkurse organisiert - heuer haben mehr als 100 Schüler teilgenommen.

Seit 2014 sind die "Freunde des OMG" auch Arbeitgeber: Der Förderverein hat damals die Trägerschaft für das offene Ganztagsangebot übernommen Denn der Zweckverband hatte sich als Träger zurückgezogen, nachdem sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Zuschussrichtlinien geändert hatten. Nun beschäftigt der Förderverein eine Sozialpädagogin, 400-Euro-Kräfte und Studenten. Er sorgt für Zusatzangebote wie MINT-, Akrobatik- und Chemiekurse sowie für externe Partner wie den Gartenbauverein und Imker: "Es gibt jetzt auch OMG-Honig", freute sich Renz.

Für die Schülergruppen bekommen die "Freunde des OMG" fünfstellige staatliche Zuschüsse. Entsprechend umfangreich ist die Buchhaltung. Der offene Ganztagsbetreuung ist ein eigenständiger Bereich im Verein und ersetzt laut Direktor Franz Vogl teure Kooperationspartner. Umso weniger kann Vogl verstehen, warum nicht mehr Eltern Mitglied werden. 20 Euro Jahresbeitrag seien für jeden machbar, ist er überzeugt. Möglicherweise, so die Überlegung des Schulleiters, sollte man den Beitritt verpflichtend verlangen, wenn Eltern ihre Kinder zur Ganztagsbetreuung anmelden. Auch Renz will solch einen Schritt nicht ausschließen. Bei den Mitgliederzahlen "muss sich was tun", betonte auch Kassier Roland Michel. Begeistert angenommen wurde deshalb das Angebot einer ehemaligen Schülerin, bei einstigen Mitschülern Werbung zu machen. So will man auch herausfinden, wie ein Ehemaligen-Treffen im kommenden Jahr gestaltet werden könnte. Anlass ist das 25-jährige Bestehen des OMG. Für 1. April kündigte Schulleiter Vogl einen "Tag der offenen Tür" an. Das Jubiläumsjahr soll auch zum "Präsentationsjahr" werden. Das OMG ist laut Vogl die am besten ausgestattete Schule im Landkreis. Allerdings mache ihr die demografische Entwicklung zu schaffen: Die Schülerzahl, die schon einmal bei mehr als 1100 lag, ist auf 850 zurückgegangen. Mit dem Schuljubiläum will das OMG auch den 50. Todestag von Oskar Maria Graf begehen. Dabei soll das Lebenswerk eines Mannes gewürdigt werden, der "nie bei der AfD hätte sein können", so Vogl.

© SZ vom 16.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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