Nova Neufahrn:Gewerbehöfe füllen sich

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Der Nova-Gewerbepark in Neufahrn füllt sich. Dass dort jetzt eine Lagerhalle mit Autos entstehen soll, ärgert die Gemeinderäte ein wenig. (Foto: Marco Einfeldt)

Nova Neufahrn ist schon voll, und auf dem ehemaligen Müllerbrot-Gelände wird sogar schon aufgestockt. Zugestimmt hat der Bauausschuss auch Atelierwohnungen für Künstler auf einem Pferdehof bei Massenhausen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Zeiten, in denen brachliegende Gelände ehemaliger Großunternehmen den Gemeinderäten Kopfzerbrechen hatten, sind vorbei. Deutlich geworden ist das einmal mehr in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses: Nachdem die frühere Produktionsstätte von Müller-Brot schon länger komplett an diverse Unternehmen vermietet ist, wird nun das einstige Verwaltungsgebäude der Großbäckerei an der Zeppelinstraße sogar aufgestockt. Der Ausschuss gab einstimmig grünes Licht dafür. So können nun gut 6000 Quadratmeter zusätzliche Gewerbefläche entstehen.

Weiter vergrößern wird sich damit auch die bereits ansässige Firma Belfor, die auf die Sanierung von Brand-, Wasser- und Sturmschäden spezialisiert ist und in Neufahrn auch spezielle Sanierungschemikalien entwickelt. Zudem finden Mitarbeiter-Schulungen und Kunden-Seminare statt. Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) sprach von einer "erfreulich dynamischen Entwicklung" des Unternehmens. Neu einziehen wird an der Zeppelinstraße aber auch eine freikirchliche Gemeinde.

Immer voller wird auch der Gewerbepark "Nova Neufahrn" auf dem ehemaligen Avon-Gelände. Konkret ging es im Ausschuss diesmal um die mittlerweile umfassend sanierte frühere Lagerhalle des Kosmetikunternehmens und den Bauantrag für einen kleinen Anbau. Dort soll eine Pkw-Trocknungsanlage untergebracht werden. Denn in der östlichen Hälfte der Halle will ein großer Autohersteller auf fast 9000 Quadratmetern Versuchsfahrzeuge "zwischenlagern". Regelmäßig sollen neue Prototypen gebracht und andere gleich wieder abgeholt werden. Der Bauherr sah deshalb "keinen Stellplatzbedarf" für Mitarbeiter, wie Bauamtsleiter Michael Schöfer berichtete. Die Gemeinde bestehe aber trotzdem auf wenigstens zehn Stellplätzen, nachdem die Halle irgendwann auch einmal anders genutzt werden könnte. Mit 7:3 bekräftigte der Ausschuss dieses Vorgehen.

Erstmals würden im Gewerbepark "Nova Neufahrn" damit Flächen von einem Unternehmen ausschließlich als Lager genutzt, merkte Umweltreferent Florian Pflügler kritisch (ÖDP). Das sei ein "sicher nicht unseren Wunschvorstellungen entsprechender Aspekt", räumte Schöfer ein. Für den anderen Teil der Halle gebe es aber dafür einen Interessenten "mit einer großen Zahl qualifizierter Arbeitsplätze", deutete der Bauamtsleiter an, "damit kann man das dann wieder ausgleichen".

Um Gewerbe ganz anderer Größenordnung geht es in einem Pferdehof zwischen Neufahrn und Massenhausen: Die Eigentümer wollen den Wohntrakt so umbauen, dass dort vier "Atelierwohnungen" mit Flächen zwischen 95 und 360 Quadratmetern entstehen. Sie sollen Künstlern und Kunsthandwerkern im Außenbereich auch Arbeitsmöglichkeiten bieten, die sie in normalen Wohngebieten nicht so leicht finden, weil Nachbarn sich gestört fühlen könnten. Schöfer sprach von einem "Experiment". Nun müsse man sehen, ob sich dafür auch genug Interessenten finden lassen. Der Bauausschuss wollte dem jedenfalls nicht im Weg stehen.

© SZ vom 18.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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