Noch einige Anfangsprobleme:Die Kreidezeit ist vorbei

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Neufahrner Gemeinderäte besichtigen die neue Grundschule am Fürholzer Weg und sind von den technischen Finessen angetan, die Mensa aber wird erst im Januar fertig

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Am ersten Ganztagsschultag gab es Kartoffelsuppe und Germknödel mit Vanillesauce. Den Kindern habe es gut geschmeckt, erzählte Rektor Josef Eschlwech danach, auch wenn der Verzehr den Kleinen nicht leicht gemacht wurde. Denn versehentlich sind für den Speisesaal Tische geliefert worden, die zehn Zentimeter höher sind als bestellt. Die Stühle dazu aber sind kindgerecht niedrig, und so müssen sich die Erstklässler beim Mittagessen vorübergehend ein bisschen strecken, bis die richtigen Tische geliefert sind.

Auch eine Woche nach Eröffnung der neuen Grundschule am Fürholzer Weg hakt es hier und da noch. Am deutlichsten sichtbar wird das in der Aula: Der Weg zu der breiten Abgangsrampe, die in die Regenpausenhalle führt, ist noch mit Magnettafeln provisorisch versperrt. Denn im Untergeschoss ist die Wandverkleidung noch nicht ganz fertig, wie Bauleiter Christian Meinhardt bei einem Rundgang mit dem Grundschulausschuss des Gemeinderats erklärte. Einstweilen dient deshalb noch die Eingangshalle als Pausenhalle. Noch ein bisschen improvisieren müssen auch die Lehrkräfte: Sie können die Touchboards mit den 84- Zoll-Bildschirmen zwar bereits als hochmoderne Tafeln verwenden, auf denen man per Finger oder Spezialstift schreiben kann. Denn "die Kreidezeit ist vorbei", erklärte Eschlwech. Die vorgesehene Nutzung mit Dokumentenkamera und Visualizer, die frühere Tageslichtprojektoren ersetzt, ist aber vorerst noch nicht möglich.

Der Rektor nimmt solche Dinge gelassen, in der Summe ist er zufrieden: Der Schulbetrieb konnte "ohne allzu große Störungen" starten, die Kinder fühlen sich wohl, auch das Echo der Eltern sei "sehr überwiegend positiv", so Eschlwech. Begeistert vorgeführt hat der Schulleiter bei der Begehung am Montag auch die Bühne in der Aula: Ein Teil der Bodenplatten kann mit wenigen Handgriffen abgenommen und durch Filzabdeckungen ersetzt werden: So wird der Bühnenrand zur Sitzbank.

Vor einer Woche wurden in der Aula bereits die neuen Erstklässler begrüßt, und da konnte auch Eschlwech zum ersten Mal durchschnaufen. Die Wochen davor "waren schon sehr unruhig", gestand er, "da hat man 300 Kinder und weiß nicht, ob es klappt." Vieles sei "eng getaktet gewesen", und es sei ein Kraftakt gewesen, sagte auch Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Aber es sei trotzdem gut gewesen, eine "Deadline" zu setzen und den 13. September für die Eröffnung festzulegen, "der Schulbetrieb läuft besser, als viele es sich vorstellen konnten", so der Bürgermeister.

Bis zu den Herbstferien würden die Handwerker nun noch Restarbeiten erledigen, hieß es in der Ausschusssitzung. Das soll aber nur nach Unterrichtsende geschehen, damit die Schüler nicht gestört werden. Aus dem Grund wurden auch die Putzarbeiten an der Südfassade des Ganztagsgebäudes, für die Gerüste aufgestellt werden müssen, gleich ganz auf die Herbstferien verlegt.

Bis dahin wird man auch wissen, wie es mit der Tiefgarage klappt. Die Abnahme ist zwar inzwischen erfolgt, doch die Deckenhöhe im Übergang von der Abfahrtsrampe zu den Parkflächen ist mit zwei Metern relativ niedrig ausgefallen. "Mit einem SUV wird das eng", stellten einige Ausschussmitglieder bei der Begehung mit fachkundigem Blick fest. Der volle Betrieb in der Mensa wird erst im Januar nächsten Jahres anlaufen. Dann bereitet der Catererer das Essen, das er derzeit noch vom Gymnasium aus liefert, direkt in der Schulküche am Fürholzer Weg zu. Zu den Ganztagskindern aus beiden Grundschule kommen dann auch die Kinder aus dem Hort. Sind in der Summe mehr als 120 Kinder zu versorgen, werden sie in Schichten essen müssen.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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