Erziehungsberatung ist gefragt wie nie: Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene hat in diesem Bereich 2014 besonders viele Arbeitsstunden geleistet. Ein Schwerpunkt war aber erneut die "Umgangs- und Hochkonfliktberatung nach Trennung und Scheidung", wie es im jetzt vorgelegten Jahresbericht der Einrichtung heißt. Es lässt sich nur erahnen, welche Schicksale sich dahinter verbergen. Denn von Details und Einzelfällen erfährt man in dem Papier auch diesmal nichts.
Wer in die Beratungsstelle kommt, kann auf Diskretion und Datenschutz setzen - und auf unbürokratische Hilfe: Das Angebot ist kostenlos. Die Anmeldezahlen gehen zwar etwas zurück. Das Team erklärt sich das nicht zuletzt mit dem Ausbau der Hilfsangebote an den Schulen und Kindertagesstätten. Doch genug zu tun bleibt allemal: Insgesamt haben vergangenes Jahr 150 Familien, Paare und Einzelpersonen - 20 weniger als im vergangenen Jahr - bei der Sozialpädagogin und Familientherapeutin Iris Calmbach sowie dem Psychologen und Gestalttherapeuten Michael Grebler Hilfe gesucht.
Bei der Erziehungsberatung ging es in den meisten Fällen um Entwicklungsauffälligkeiten und seelische Probleme bei Kindern, um Belastungen junger Menschen durch familiäre Konflikte sowie um Auffälligkeiten im Sozialverhalten. Die Statistik der Neufahrner Einrichtung zeigt auch, dass die meisten Hilfesuchenden aus "vollständigen Familien mit zwei leiblichen Elternteilen" kamen, fast ein Drittel aller Fälle betraf Familien mit Migrationshintergrund.
Bei der psychosozialen und der Lebensberatung standen "die Suche nach Unterstützung bei persönlichen Entscheidungsproblemen oder in unbefriedigenden Lebenssituationen", aber auch Partnerschaftskonflikte im Vordergrund. Die meisten Klienten der Beratungsstelle kamen naturgemäß aus der Gemeinde Neufahrn. Hilfe suchten aber etwa auch Familien aus Hallbergmoos, Fahrenzhausen, Eching und Freising.
Finanziert wird die Neufahrner Einrichtung vom Landkreis Freising, der Gemeinde und dem Freistaat. Die Beratungsstelle befindet sich an der Dietersheimer Straße (Telefon 0 81 65/40 18). Donnerstags von 17 bis 18 Uhr gibt es für die Hilfesuchenden jeweils eine Sprechstunde ohne Voranmeldung.
Um den Kontakt zu erleichtern, bietet die Beratungsstelle auch regelmäßige Elternsprechstunden in Kindertagesstätten an. Im vergangenen Jahr waren es 63 solcher Sprechstunden. Dabei wurden auf Wunsch nicht nur Eltern, sondern auch die Mitarbeiter beraten.