Neufahrn:Verwässerte Volksfestbilanz

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Wirt Gerhard Widmann verteidigt trotz des vielen Regens am Sonntag die Verlegung in den April. Mit den anderen Tagen seien er und die Schausteller "hochzufrieden". Public Viewing lockt Fußballfans ins Zelt

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der letzte Tag hat die Volksfest-Bilanz ein "bissl verhagelt", sagt Festwirt Gerhard Widmann. Ganz wörtlich muss man das zum Glück nicht nehmen. Von eisigem Niederschlag blieb die Veranstaltung verschont. Ordentlich geregnet hat es aber schon, sogar das Abschluss-Feuerwerk musste deshalb gestrichen werden. Vom Sonntag abgesehen "haben wir aber ein super Volksfest gehabt", bilanziert Widmann, der sich erneut bestätigt fühlt: Die Entscheidung, beim April-Termin zu bleiben, sei richtig gewesen. Zwar gibt es weiter Kritiker, die der Sommer-Veranstaltung im Juli nachtrauern. Aber da sei es nicht nur oft zu heiß für das Bierzelt gewesen, hält der Festwirt einmal mehr dagegen. Sondern es habe auch um den Termin herum zu viele andere Veranstaltungen wie zum Beispiel das Bürgerfest gegeben. Sein Fazit: "Wir sind mit dem April hochzufrieden."

Dabei sah der Start diesmal zunächst nicht gerade vielversprechend aus: Kurz vor der Eröffnung gab es ein richtiges Unwetter und das Gerücht, dass deswegen sogar der Festumzug abgesagt werden muss. Das hat sich freilich nicht bestätigt, es hat rechtzeitig zu regnen aufgehört. So sind trotz allem gut 1700 Teilnehmer durch den Ort zum Festplatz marschiert. Dort wurde dann gefeiert wie eh und je, und dass am gleichen Abend der FC Bayern sein Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon bestritt, war auch kein Problem: Im Festzelt gab es eine große Leinwand für das Public Viewing. "Sonst hätten uns wohl viele fluchtartig verlassen", meint Widmann überzeugt.

Beinahe "Selbstläufer" sind der Kindernachmittag mit ermäßigten Preisen, der Abend mit "Dolce Vita" und der Seniorennachmittag. Fast 1300 ältere Neufahrner sind der Einladung gefolgt. Jeder Besucher bekam ein Hendl und ein Bier gratis, die Kosten dafür haben sich die Gemeinde und der Festwirt geteilt. An den ersten Seniorennachmittagen in seiner Festwirts-Zeit seien gerade mal 450 Leute da gewesen, erinnert sich Widmann: "Das hat sich dann peu à peu gesteigert - das ist ein sehr beliebter Tag." Inzwischen beginnt der "Nachmittag" auch schon um elf Uhr - da bleibt dann bei vielen Neufahrner Senioren die Küche kalt, und sie gehen gleich zum Mittagessen aufs Volksfest. Gut angekommen ist der Abend mit den "Cagey Strings". Die Band habe auch auswärtige Besucher angezogen, hat Widmann festgestellt, der ebenso vom darauffolgenden Abend mit der Band "Nachtstark" angenehm überrascht war: "Freitag und Samstag waren diesmal besser besucht als viele Jahre zuvor." Am Samstag hat das schöne Wetter viele schon mittags in den Biergarten gelockt.

Das alles mildert womöglich etwas die Enttäuschung über den Sonntag, der nicht am Programm mit der "Vormünchner Blosn" und den "Holledauer Hopfareissern" sondern am Wetter gescheitert ist. Allerdings habe es in den vergangenen Jahren auch schon Sonntage gegeben, "da waren wir nachmittags allein im Bierzelt", erinnert sich Widmann: "Wenn es plus 35 Grad hat, kommen die Leute auch nicht." An einem ungemütlichen Regentag ist das Volksfest freilich für viele ebenfalls nicht ganz so verlockend, das war auch im Vergnügungspark zu sehen. Ansonsten seien aber die Schausteller mit dem diesjährigen Volksfest "hochzufrieden" gewesen, versichert Widmann. Die Abbau-Arbeiten haben noch in der Nacht zum Montag begonnen. Für Widmann und seine Familie geht es nun weiter nach Deggendorf, wo Ende des Monats das Frühlingsfest beginnt.

© SZ vom 19.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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