Neufahrn:Umstrittene Beschleunigung

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Gemeinderat diskutiert Ideen für attraktiveren Busverkehr

Das MVV-Busnetz soll auch in Neufahrn noch attraktiver werden. Im Gemeinderat wurden deshalb jetzt die Untersuchungen für eine mögliche Ortsbuslinie vorgestellt, die auch die Gewerbegebiete "Nova Neufahrn" (ehemals Avon) und am Römerweg einbeziehen und weiter nach Hallbergmoos führen würde. Später könnte das geplante Wohngebiet Neufahrn-Ost ebenfalls angefahren werden.

Zum angestrebten Gesamtkonzept für den südlichen Landkreis gehört außerdem eine Beschleunigung der Buslinie 690, die Neufahrn mit der Gemeinde Eching und dem Forschungscampus in Garching verbindet. Ein Detail dabei ist im Neufahrner Gemeinderat freilich noch äußerst umstritten: Es geht um die Überlegung, die Linie 690 nicht mehr über die Echinger Straße, sondern über den Jahnweg zu führen. Damit würde ein halber Kilometer Fahrtstrecke eingespart, gab Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP) zu bedenken, "das macht viel aus".

Doch viele seine Kollegen sind der Meinung, dass der Jahnweg für eine Buslinie völlig ungeeignet ist - eben deshalb sei eine ähnliche Überlegung in früheren Jahren auch schon abgelehnt worden. Gemeinderätin Ulla Schablitzki (SPD) etwa wies darauf hin, dass die Straße eigens verkehrsberuhigt gestaltet worden sei. Würde man das ändern und den Jahnweg für Busse frei machen, würde die Straße wieder zur "Durchschussstraße", gab Kollege Gerhard Michels (CSU) zu bedenken. Ingrid Funke (FDP) verwies auf mögliche Konflikte mit dem Schulbusverkehr.

Im Übrigen wäre das Einbiegen vom Jahnweg in die Carl-Diem-Straße für einen Bus wohl kaum möglich, und in der Sepp-Manger-Straße wäre es wegen der parkenden Autos viel zu eng. Während sich Pflügler dort Halteverbote vorstellen könnte, meinte Funke, dass die Leute gerade auf diese Stellplätze dort angewiesen seien. Inwieweit sich das alles mit den Planungen vertrage, aus dem Samweg eine vom Jahnweg wegführende Einbahnstraße zu machen, fragte sich Josef Eschlwech (Freie Wähler).

Für eine Beschleunigung über den Jahnweg machte sich dagegen Christian Meidinger (Grüne) stark: "Wollen wir einen attraktiven Nahverkehr oder wollen wir ihn nicht?", fragte er. Auch Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) fände es "schade, wenn es daran scheitert". Nun sollen die Verkehrsbewegungen im Raum Jahnweg, Carl-Diem-Straße und Sepp-Manger-Straße zunächst noch genauer untersucht werden, ehe der Gemeinderat eine Entscheidung trifft.

Das Ergebnis wird auch das weitere Vorgehen bei der Ortsbuslinie beeinflussen. Denn diese sollte die Echinger Straße "übernehmen" für den Fall, dass die Linie 690 nicht mehr dort, sondern eben über den Jahnweg fahren würde.

© SZ vom 02.11.2015 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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