Neufahrn stellt die Weichen:Gewerbe statt Industrie

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Planungsausschuss billigt Änderung des Flächennutzungsplans

Von Birgit Grundner, Neufahrn

"Nova Neufahrn" hat eine weitere Hürde genommen: Der Flughafen-, Planungs- und Bauausschuss hat die von einem Fachbüro ausgearbeiteten Vorentwürfe für den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes "zustimmend zur Kenntnis genommen", wie es im Behördendeutsch heißt. Damit kann das Verfahren für den Gewerbepark, den die BEOS AG auf dem ehemaligen Avon-Gelände anlegen möchte, weiter vorangetrieben werden. Derzeit ist im Flächennutzungsplan am westlichen Ortsrand ein Industriegebiet eingezeichnet Damit wäre theoretisch "erheblich störendes Gewerbe" zulässig, was aber nicht der geplanten Nutzung entspricht. Deshalb soll das Areal als Gewerbegebiet ausgewiesen werden.

Auf dem 115 000 Quadratmeter großen Gelände sollen nach Möglichkeit heuer die ersten neuen Gebäude im westlichen Teil entstehen. Die beiden bestehenden Bürobauten - darunter das markante Gebäude am Ortseingang - müssen dafür weichen. Ein zweiter "Neubauriegel" mit Hallen und vorgelagerten Bürobauten im Osten - entlang der Straße Am Hart - soll im kommenden Jahr folgen, und 2016 soll die Entwicklung des 65-Millionen-Euro-Projekts abgeschlossen sein. Insgesamt entstehen auf dem Areal laut BEOS AG 34 000 Quadratmeter neue Flächen für gut 30 Unternehmen mit bis zu 900 Arbeitsplätzen. Geplant sind im "Nova Neufahrn" Büro-, Lager-, Produktions- und Serviceflächen für Unternehmen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung oder Maschinenbau, Druckereien, Handwerksbetriebe, "flughafenaffine Unternehmen" und Zulieferer der Automobilbranche.

Auch mit den Planungen für einen Radweg von Freising nach Fürholzen geht es vorwärts. Dabei handelt es sich um ein Leader-Projekt mit einer Strecke von zwölf Kilometern - etwa die Hälfte davon liegt auf Neufahrner Gemeindegebiet. Für Diskussionen sorgte zuletzt die Trassenfrage bei Giggenhausen: Das Neufahrner Bauamt würde eine Variante östlich um das Dorf herum favorisieren. Die Fachbüros bevorzugen aber mit Blick auf das Vogelschutzgebiet "Freisinger Moos" eine Route entlang der Staatsstraße 2339. Als nächstes sollen die Pläne in einer Bürgerversammlung in zwei Wochen diskutiert werden.

Der Geh- und Radweg von Neufahrn nach Mintraching ist bereits vorhanden. Immer wieder äußern Bürger aber den Wunsch nach einer besseren Beleuchtung. Deshalb hat die Gemeinde die Kosten recherchiert. Diese würden sich auf etwa 40 000 Euro belaufen - bei einer Lösung mit Solarleuchten wären es sogar 170 000 Euro.

© SZ vom 10.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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