Bahnstrecke in Neufahrn:Rätselhafte Bodenbelastung

Beim Bau der Neufahrner Gegenkurve wurden verschiedene Schadstoffe im Boden gefunden. (Foto: © argum / Falk Heller)

Die beim Bau der Neufahrner Gegenkurve gefundenen Schadstoffe sind analysiert. Auf die Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Christian Magerl liegt nun eine Antwort von Umweltministerin Ulrike Scharf vor: Die Bahn habe zur Herkunft einige Vermutungen.

Weiterhin ungeklärt ist, woher die Schadstoffe kommen, die beim Bau der Neufahrner Gegenkurve im Boden gefunden worden sind. Wie die Staatsregierung auf Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Christian Magerl jetzt mitteilt, wurden Belastungen mit Benzo(a)pyren, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Sulfat, Zink, Kupfer, Kohlenwasserstoffen, halogenorganischen Verbindungen, Phenolen und erhöhte pH-Werte festgestellt.

Im Antwortschreiben von Umweltministerin Ulrike Scharf heißt es: "Die Deutsche Bahn Projekt Bau GmbH vermutet, dass die erhöhten Werte nur durch Belastungen aus verschiedenen diffusen Quellen erklärbar sind.

Flugverkehr als Quelle freigesprochen

In Frage kommen der Bahnverkehr und der landwirtschaftliche Verkehr, in geringerem Umfang auch die Emissionen der Autobahn." Freigesprochen wurde lediglich der Flugverkehr. Der Verdacht lag nahe, dass Flugzeugabgase für die PAK-Belastung des Bodens in der Einflugschneise zumindest mitverantwortlich sein könnten. Laut Umweltministerin Scharf liegen dafür jedoch aufgrund der Messungen der Flughafengesellschaft keine Hinweise vor.

Magerl befriedigten diese Auskünfte allerdings nicht: "Es ist unverständlich, wieso die wenigen landwirtschaftlichen Maschinen, die in diesem Bereich überhaupt unterwegs sind, oder vereinzelte Dieselloks der Bahn als Verursacher genannt werden, der massive Flugverkehr in keinem und der Verkehr auf der Autobahn nur 'in geringem' Umfang daran beteiligt sein sollen."

Eine halbjährige Messung in Eitting könne kaum aussagekräftige Ergebnisse für die Bodenbelastung bei Neufahrn bringen. Der Grünen-Abgeordnete forderte das Umweltministerium auf, weitere Untersuchungen durchzuführen, um die räumlichen Ausmaße der Belastungen festzustellen und die Ursachen nach Möglichkeit zweifelsfrei zu ermitteln.

© SZ vom 11.06.2015 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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