Neufahrn:Mit Dolmetscher

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Die OMG-Schüler hatten als Komparsen bei der Feuerwehrübung auch ihren Spaß. (Foto: Marco Einfeldt)

Besondere Feuerwehrübung am Gymnasium in Neufahrn

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Teenager sitzen sichtlich ermattet auf dem Boden vor dem Schulhaus. Sie haben Rußspuren im Gesicht, aus dem Gebäude hinter ihnen kommt immer noch Qualm, und einige husten ganz erbärmlich. Beinahe könnte man Mitleid mit ihnen bekommen - aber zwischen den Hustenanfällen können sie sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Und auch Kommandant Reinhold Kratzl wirkt ganz locker, als er die Funknachricht hört: "Wir brauchen im Innenhof dringend den Rettungsdienst" - für den gestandenen Feuerwehrmann kein Grund zur Aufregung. Der Alptraum wird nur geprobt, und alle hoffen, dass er nie Wirklichkeit wird.

Das Szenario: Im Oskar-Maria-Graf-Gymnasium ist Feuer ausgebrochen, eine Klasse ist vom Rettungsweg abgeschnitten und muss mit der Drehleiter aus einem völlig verrauchten oberen Stockwerk geholt werden. Mehr als 50 Feuerwehrleute und dazu schauspielfreudige "Komparsen" der Jugendfeuerwehr waren am Samstagnachmittag im Einsatz, um eine solche Situation durchzuspielen und im Ernstfall noch besser gerüstet zu sein. Zugleich wurde damit das 30jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der Feuerwehr Neufahrn und der "Vigili del Fuoco" der italienischen Partnergemeinde Gardolo begangen.

In Italien haben schon öfter solche Gemeinschaftsübungen stattgefunden. In Neufahrn war es eine Premiere und zugleich die erste Übung, bei der auch ein Dolmetscher gebraucht wurde. Dass beide Feuerwehren tatsächlich mal gemeinsam ausrücken müssen, kann praktisch ausgeschlossen werden. Aber Übungen sind gelegentlich nötig, und so hat man hier das Nützliche eben mit der weiteren Partnerschaftspflege verbunden, wie Kommandant Kratzl erklärte.

Nach nicht einmal einer Stunde war der ganze Spuk schon wieder vorbei. An den Einsatz der besonderen Art erinnerten nur noch einige Pfützen im Rasen, die aber keineswegs nur mit den Löscharbeiten zu tun hatten. Die "Komparsen" hatten zur Erfrischung abschließend noch eine Dusche aus dem Feuerwehrschlauch bekommen.

© SZ vom 15.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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