Neufahrn:Künstler möchten ins alte Mesnerhaus einziehen

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Objekt der Begierde: Neufahrner Künstler würden im alten Mesnerhaus gerne eine feste Werkstatt einrichten. (Foto: Barth)

Malerin Elfriede Kirschner vom Verein "Farbklecks" kann sich dort einen Treffpunkt für gemeinsames Arbeiten vorstellen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das alte Mesnerhaus weckt Begehrlichkeiten. Das denkmalgeschützte Gebäude der Gemeinde an der Dietersheimer Straße muss zwar erst einmal saniert werden, und dafür gibt es vorerst weder ein Konzept noch einen Zeitplan. Doch danach möchten dort zum Beispiel gerne Künstler aus der Umgebung einziehen und sich endlich eine feste Werkstatt einrichten. Das wurde bei einem Treffen deutlich, zu dem Kulturreferentin Christa Kürzinger (CSU) Kulturschaffende aus der ganzen Gemeinde ins Rathaus eingeladen hatte.

Malerin Elfriede Kirschner vom kreativen "Farbklecks" ergriff die Chance, um sich - wieder einmal - nach einem Raum zu erkundigen. Man bräuchte einfach einen Platz, an dem man sich treffen und austauschen, aber eben auch gemeinsam arbeiten könne, ohne danach immer alles wieder komplett wegräumen zu müssen. "Es geht nicht nur um den ,Farbklecks', sondern auch um andere Künstler wie zum Beispiel die ,Freitagsmaler'", betonte sie: "Es gibt ja so viele Künstler in Neufahrn."

Einer von ihnen ist Hans Fraunhofer, der die "Freitagsmaler" leitet. Er reagierte freilich skeptisch, als Kürzinger das Mesnerhaus als mögliche Künstlerwerkstatt ansprach. Der große helle Raum im ersten Stock wäre zwar gut geeignet, fand er, aber bis er nutzbar sei, werde sicher einige Zeit vergehen: "Das werden wir nicht abwarten können." Ein "Raum für Kultur" im Mesnerhaus sei durchaus in der Diskussion, versicherte Grünen-Gemeinderat Norbert Manhart, der sich im Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins engagiert. Der Verein fordert seit seiner Gründung, dass das Gebäude saniert, in öffentlicher Trägerschaft erhalten und neu genutzt wird. Dabei will er die Gemeinde unterstützen.

Erst vor kurzem hatte Bürgermeister Franz Heilmeier angedeutet, dass im alten Mesnerhaus auch Notunterkünfte vorstellbar wären, nachdem sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Neufahrn zuspitzt: Die Container reichen nicht mehr aus, um Obdachlose und zunehmend auch Flüchtlinge mit Bleiberecht aufzunehmen. Wie und wofür auch immer am Ende saniert wird: "Wir bräuchten jetzt mal Zahlen auf den Tisch", stellte Gemeinderätin Steffi Pflügler (Freie Wähler) bei dem Kultur-Treffen fest.

© SZ vom 07.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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