Der FC Neufahrn will sein Finanzloch mit Hilfe der Sonnenstrahlung stopfen: Der Vorstand hat in der Jahreshauptversammlung vorgeschlagen, auf dem Dach des Sportheims eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Das könnte ein "möglicher Ertragspfeiler und Kostensenker" sein, erklärte Vorsitzender Hans-Peter Pohle. Zuerst müssten aber 54 000 Euro investiert werden, und nachdem die Gemeinde laut Zweitem Vorsitzenden Bert Manzinger eine Bürgschaft abgelehnt hat, möchte der Vorstand das Projekt über Vereinsanleihen finanzieren. Im Profisport sei so etwas durchaus üblich, hieß es unter Hinweis auf mehrere Bundesliga-Vereine. Nach Ansicht des Vorstands könnten davon alle Beteiligten profitieren: Der FCN bekommt das Geld für die Anlage, und wer einen oder mehrere Anteile für je 500 Euro erwirbt, erhält - je nach Laufzeit - bis zu 2,25 Prozent Zinsen. Man werde nun zunächst die Mitglieder anschreiben und näher informieren, kündigte Bert Manzinger an. Später ist eine eigene Versammlung mit detaillierteren Informationen für die Interessenten geplant.
Der FC Neufahrn bleibt damit weiter kreativ bei der Suche nach neuen Einnahmequellen. In der Vergangenheit hatte sich der vorherige Vorstand bereits per Rundschreiben an die Mitglieder gewandt und um Spenden gebeten, nachdem er mit seinem Vorschlag für eine verpflichtende Sonderumlage gescheitert war. Zwar waren danach durchaus Zahlungen eingegangen. Das ursprünglich etwa 16 000 Euro große Defizit in der Kasse, das vor allem durch Pachtausfälle und ausstehende Zahlungen von Türk Neufahrn entstanden war, konnte damit aber noch nicht geschlossen werden.
Die Suche nach zusätzlichen Einnahme- und Einsparungsmöglichkeiten geht also weiter. Die Punktprämie für die erste Mannschaft ist zum Beispiel gestrichen, der FC Neufahrn beschäftigt einen eigenen Steuerberater, vor kurzem wurde ein Online-Fanshop freigeschaltet, es gibt einen neuen Hauptsponsor, und der Verein wirbt weiterhin um zusätzliche Sponsoren.
Der FC Neufahrn gehört zu den größten Vereinen in der Gemeinde. Er hat 550 Mitglieder. Fast die Hälfte davon ist in einer der Kinder- und Jugendmannschaften aktiv. Der Fußballnachwuchs wird zudem mit einem Fußballkindergarten und einer speziellen F1-Projektmannschaft besonders gefördert. Bei den Erwachsenen gibt es neben den Männer-Mannschaften auch ein Frauen-Team, das in der Kreisklasse spielt. Die Fußballer stellen das Gros der Mitglieder, dazu kommen die Stockschützen und die Tischtennis- Abteilung. Aktuell wird auch über einen Zumba-Kurs nachgedacht.