Neufahrn:Die Ampel ist vom Tisch

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Straße von Mintraching nach Moosmühle soll erweitert werden

Von Birgit Grundner, Neufahrn

So etwas hätte wohl bayernweit für Schlagzeilen gesorgt: Ampeln an Feldwegen zwischen Mintraching und Moosmühle - dazu Sensoren, die erkennen, ob ein Auto oder ein Traktor anrollt - und das alles, damit es gerade für landwirtschaftliche Fahrzeuge beim Gegenverkehr in schwer einsehbaren Unterführungen unter der Autobahn und der "Neufahrner Kurve" keine Probleme gibt. Diesen Vorschlag des Verwaltungsgerichts München fand man wohl nicht nur im Rathaus etwas "lächerlich", wie der Neufahrner Bauamtsleiter Michael Schöfer in der Ortsteilversammlung sagte. Der zuständige Staatssekretär im Wirtschaftsministerium war ebenfalls nicht begeistert, und somit dürfte die Idee vom Tisch sein.

Stattdessen will man die Engstellen der neuen Straße zwischen Mintraching und Moosmühle anders entschärfen: Jetzt soll laut Schöfer der Kurvenradius nach Möglichkeit vor den fraglichen Stellen so erweitert werden, dass die Unterführungen für motorisierte Verkehrsteilnehmer frühzeitig gut einsehbar sind und es erst gar nicht zu problematischen Begegnungen kommt.

Die bisherige Ortsverbindungsstraße hatte der "Neufahrner Kurve" weichen müssen, über den Ersatz wird seit Jahren heftig diskutiert - auch weil die Landwirte auf dem Weg zu ihren Feldern zum Teil erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssen. Im Raum steht aktuell die Idee, eine Kurve abzukürzen.

Doch müsste die Gemeinde dafür erhebliche Flächen kaufen, erklärte der Neufahrner Bauamtsleiter Schöfer: "Da wäre der Aufwand im Verhältnis zur Ersparnis an Fahrtstrecke relativ groß". Über eine solche Investition müsste deshalb gegebenenfalls erst einmal der Gemeinderat abstimmen.

Ein anderes Verkehrsthema dagegen "gewinnt langsam an Fahrt", wie Schöfer berichtete. Für eine mögliche Busverbindung zum Gewerbegebiet "Römerweg" gebe es inzwischen verschiedene Varianten, die ein Planungsbüro im Auftrag der Gemeinden Neufahrn und Hallbergmoos ausgearbeitet hat. Die "günstigste Variante" sehe eine Linie im 20-Minuten-Takt vom Neufahrner Bahnhof über den Galgenbachweg und die Dorfstraße zur B 11 und weiter zum Römerweg vor. Anschließend könnte der Bus über die Grünecker Kreuzung weiter zur Haltestelle Hallbergmoos fahren. Die Hallbergmooser wollen den "innerörtlichen Bereich anhängen", so Schöfer weiter, und ähnliche Überlegungen gebe es auch in Neufahrn. Das "attraktive Konzept" soll demnächst im Gemeinderat beraten werden. Selbst im besten Fall würde es freilich erst im Dezember 2016 umgesetzt.

Im Gewerbegebiet am "Römerweg" bei Mintraching befindet sich auch das Kino, und es ist eine Skydiving-Anlage geplant, in der man den freien Fall beim Fallschirmspringen nachempfinden kann. Mintrachinger fürchten freilich auch Lärmbelastungen und bemängeln den Energieverbrauch. Dieser sei in der Tat "ein dicker Minuspunkt", räumte Bürgermeister Franz Heilmeier ein. Er selbst sei auch "kein großer Fan", doch die Skydiving-Anlage werde zur Attraktivität des Gewerbeparks beitragen. Außerdem wolle man ja ausdrücklich nicht noch mehr Logistik in dem Bereich ansiedeln. Was den Lärm betreffe, so würden die Grenzwerte am Ortsrand eingehalten, versicherte Bauamtsleiter Schöfer.

© SZ vom 16.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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