Neufahrn:Bußgeld oder Abriss

Islamischer Kulturverein hat Ärger wegen nicht genehmigten Anbaus

Der islamische "Kulturverein für Integration und Bildung" hat Ärger wegen der Erweiterung seines Gebäudes an der Dietersheimer Straße: Er hat den 40 Quadratmeter großen Anbau, der als Speise- und Lagerraum dienen soll, ohne Bauantrag errichtet. Zudem wurden die Abstandsflächen nicht eingehalten, wie Bauamtsleiter Michael Schöfer in der jüngsten Sitzung des Flughafen-, Planungs- und Umweltausschusses erklärte. Teilweise sei das Nachbargebäude nur 2,60 Meter entfernt. Da wollte das Gremium auch keine nachträgliche Genehmigung erteilen. Jetzt muss das Landratsamt entscheiden, ob der Verein mit einem Bußgeld davon kommt oder den Anbau wieder abreißen muss.

Mit einem Bußgeld müssen auch Bauherren aus Hetzenhausen rechnen: Ihr Doppelhaus wurde 60 Zentimeter höher, als nach längerer Diskussion genehmigt und ist somit ein Schwarzbau, wie es im Ausschuss hieß. Das Landratsamt hat den Bau eingestellt und eine Tekturplanung - also eine angeglichene Fassung - angemahnt, die nun auch bei der Gemeinde eingereicht wurde. Bauamtsleiter Schöfer trat für eine Ablehnung ein und wollte aus Gründen der Gleichbehandlung derartiger Fälle konsequent bleiben.

Eine 6:4-Mehrheit drückte aber ein Auge zu, weil sie die optischen Auswirkungen für nicht so gravierend hielt. Ein Bußgeld werde das Landratsamt aber wohl trotzdem verhängen, vermutet Schöfer. Weniger Nachsicht hatte der Ausschuss mit einer Anwohnerin der Carl-Diem-Straße, die eine nachträgliche Genehmigung für ihren 1,80 Meter hohen Weidenzaun wollte. Laut Satzung ist das zu hoch, und der Ausschuss wollte davon schon aus "Prinzipientreue" nicht abweichen.

© SZ vom 26.09.2015 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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