Schon im vergangenen Jahr nannte man den Abiturjahrgang den besten, den das Neufahrner Oskar-Maria-Graf-Gymnasium je hatte, die diesjährige 91 Absolventen haben dies getoppt, mit 2,17. Bei der Abiturverleihung war nur Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier etwas irritiert - vom Feiermotto der Absolvia. Das nämlich lautete "Abi-Olymp - Auch Götter müssen einmal gehen." Er als Theologen, meinte lächelnd Heilmeier, käme da ins Grübeln, sei aber auf zwei Aspekte gekommen, die er durchaus unterstreichen könne. "Ich nehme an, zugrunde liegt ein gesundes Selbstbewusstsein und ein Augenzwinkern über sich selbst. Und diese Eigenschaften sollten sie beibehalten, sie werden wichtig sein für ihr ganzes Leben."
Augenzwinkern und humorige Seitenhiebe verteilten denn auch Sarah Zaghloul und Moritz Lanny reichlich in ihrer Schülerrede. "Mit uns beginnt eine neue Ära, wir sind der beste Jahrgang seit Beginn der Zeitrechnung", schwärmte Zaghloul und sprach auch von dem permanenten Spannungsfeld zwischen gut sein und gut leben. Auch Schattenseiten habe es gegeben in den vergangenen acht Jahren Gymnasium, akuter Mangel an Klopapier und Seife zum Beispiel, die Hitze im dritten Stock oder die schleppende Veröffentlichung des täglichen Vertretungsplans. Auch manch ein Lehrer bekam sein Fett weg, diejenigen zum Beispiel, die, so Lanny, "zur Motivation und zum Ansporn mündlich vier Punkte verteilen". Es gab aber auch eine prophetische Deutschlehrerin, die genau das Brechtstück bearbeitet hat, das dann in der Abiturprüfung gefragt war. Auch eine Schweigeminute legten die beiden Redner ein, "für all die Minuten, deren Zeit zu schnell abgelaufen ist und all die guten Noten, die nie das licht der Welt erblickt haben."
Glückwünsche gab es auch von Landrat Josef Hauner und von der Elternbeiratsvorsitzenden Claudia Gauss. Sie erzählte, dass schon ihr eigener Abiturjahrgang damals die gleiche Idee für den Abiturscherz gehabt habe, wie die Absolvia 2015, "nur dass wir das Altpapier in das Lehrerzimmer geschüttet haben und nicht davor"