Neufahrn:Ärger über Paketdienst

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Anwohner beklagen sich über parkende Lieferfahrzeuge und fordern intensivere Kontrollen

Immer wieder gibt es Klagen über Lieferfahrzeuge eines Paketdienstes, der im Gewerbegebiet ansässig ist: Die Fahrzeuge würden regelmäßig und über Nacht in Wohngebieten und sogar in Bewohnerparkzonen geparkt. Die Anwohner selbst müssen dort für ihre Parkausweise bezahlen und berichten, dass sie abends oft aber gar keinen Parkplatz mehr finden, weil da schon Lieferfahrzeuge stehen.

Allein am Buchenweg und zwei weiteren umliegenden Straßen haben sie unlängst 17 Fahrzeuge auf einmal gezählt, und womöglich hat es das Fass zum Überlaufen gebracht: Eine Gruppe ging ins Rathaus und überreichte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) eine Liste mit 67 Unterschriften. Die Unterzeichner fordern, dass die Gemeinde auf das Unternehmen zugehen und dafür sorgen soll, dass die Lieferwagen nicht länger vor ihrer Haustür geparkt werden.

Die Gemeinde könnte aber zum Beispiel auch Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis einstellen, damit mehr kontrolliert wird, überlegt Gabriela Hasel, die Initiatorin der Unterschriftenaktion. Denn in mangelnden Kontrollen gerade am Abend und in der Nacht sieht sie eine der Hauptursachen für das Problem. Um die Überwachung des "ruhenden Verkehrs" kümmert sich der Zweckverband kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern im Auftrag der Gemeinde. Die Wochenstunden wurden kürzlich von 30 auf 40 Wochenstunden aufgestockt. Aber es kommen demnächst auch wieder neue Bewohnerparkzonen dazu (wir haben berichtet). Die einzelnen Straßen, so die Befürchtung, werden also de facto nicht intensiver überwacht.

Anwohner berichten auch von Ungleichbehandlungen bei den Kontrollen: Ein Lieferfahrzeug stand 14 Tage "gegen die Fahrtrichtung" und "nix ist passiert", erzählt Gabriela Hasel. Ein andermal sei ein Lieferwagen länger teilweise auf dem Bürgersteig gestanden und habe keinen Strafzettel bekommen - im Gegensatz zu einem Anwohner, der gerade einmal zehn Minuten falsch geparkt war. Der Paketdienst habe offenbar "Narrenfreiheit", so Hasel.

© SZ vom 07.11.2019 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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