Auch wenn klar ist, dass niemand einziehen wird: Noch steht die Traglufthalle am Keltenweg, die als Unterkunft für bis zu 300 Flüchtlinge gedacht war und nun ungenutzt wieder abgebaut werden soll. Wann das passieren wird, kann der geschäftsleitende Freizeitpark-Vorstand, zweiter Bürgermeister Hans Mayer (CSU), noch nicht sagen. Das Kommunalunternehmen Freizeitpark hatte das Gelände für die Halle an den Landkreis Freising verpachtet, der nun auch für den Abbau zuständig ist. Zuletzt sei von einem Termin im September die Rede gewesen, so Mayer, neuere Informationen habe er dazu nicht.
Dass die landkreisweit einzige Traglufthalle für Flüchtlinge nicht benutzt wird, liegt an einer Entscheidung der Regierung von Oberbayern. Sie hatte das Landratsamt angewiesen, den Mietvertrag unverzüglich zu kündigen. Landrat Josef Hauner (CSU) musste das umsetzen, hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er es "nicht für die richtige Entscheidung" hält. Ähnlich äußerte sich jetzt in der Neufahrner Gemeinderatsitzung auch Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), der im Urlaub war, als die Entscheidung bekannt wurde. Er könne das Vorgehen "nicht begrüßen", sagte er. Schließlich habe man keinesfalls "die Sicherheit, dass wir planerisch auf festem Boden sind". Will heißen: Die Flüchtlingszahlen könnten auch wieder ansteigen.
Positiv hob Heilmeier hervor, dass die Gemeinde trotzdem gezeigt habe, dass sie politisch und auch innerhalb der Bevölkerung bereit gewesen sei, ihren Teil zu tragen. Ausdrücklich bedankt hat sich der Rathauschef beim Helferkreis, der gut vorbereitet gewesen wäre und viele Arbeitskreise gegründet hatte: "Da muss man weit suchen, um einen ähnlich guten Helferkreis zu finden." Wie berichtet, hatten sich weit mehr als 100 Freiwillige gemeldet.
Noch geklärt werden muss das weitere Vorgehen bei der Abwicklung des Pachtvertrags zwischen Kommunalunternehmen und Landkreis. Derzeit werde gerade die Rechnung erstellt, so Hans Mayer. Die Gemeinde hatte die Kosten für die Erschließung des Areals am Keltenweg vorgestreckt. Ursprünglich sollte sie ihr Geld über die Miete zurückerstattet bekommen. Diese Option fällt jetzt weg. Trotzdem soll das Kommunalunternehmen nicht auf den Kosten sitzenbleiben. Der befestigte und voll erschlossene Platz, auf dem die Traglufthalle steht, soll nach bisherigen Planungen wieder zum Sportplatz zurückgebaut werden. Das könnte laut Mayer aber erst im Frühjahr geschehen.