Neues Feuerwehrhaus:Mit Kostenlimit unvereinbar

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Wünsche der Günzenhausener Feuerwehr sind nicht zu erfüllen

Von Klaus Bachhuber, Eching

Einerseits hat der Echinger Gemeinderat für das geplante neue Feuerwehrhaus in Günzenhausen ein Kostenlimit gesetzt; andererseits hat das Gremium aber auch ein sehr ambitioniertes Raumprogramm der Feuerwehr abgenickt. Die ersten Architektenentwürfe scheinen nun offengelegt zu haben, was von diesem Spagat ohnehin zu erwarten war: die Anforderungen des Raumprogramms sind mit dem Budget nicht ansatzweise zu erfüllen.

Vier Entwürfe hat das Freisinger Architekturbüro Deppisch in einer internen Besprechung dem Gemeindebauamt und der Feuerwehr vorgestellt. Bürgermeister Sebastian Thaler teilte auf Anfrage keine konkreten Ergebnisse mit, deutete aber immerhin an, dass die vom Architekten vorgelegte Umsetzung des Raumprogramms "ganz andere Summen" erfordere als die vom Gemeinderat genehmigten zwei Millionen Euro.

Thaler skizzierte es so, dass "auch nur die mittleren Wünsche der Feuerwehr nicht mit dem Budget hinzukriegen" seien. Vor der ersten Präsentation der Pläne im Gemeinderat, die für Mai vorgesehen ist, arbeitet nun der Architekt Ergebnisse des Austauschs ein, zudem soll die Feuerwehr noch mal ihr Raumprogramm überdenken. Angesichts der Erfahrungen beim Umbau des Echinger Feuerwehrhauses, das mit Kosten von rund drei Millionen Euro diskutiert worden war und dann mit weit über sieben Millionen abgerechnet wurde, hatte der Gemeinderat für Günzenhausen ein Kostenfixum zur Planungsgrundlage gemacht. Vor Jahren, beim ersten konkreten Planungsstart, wurde die Bausumme auf 1,8 Millionen Euro gedeckelt; angesichts der seither fortgeschrittenen Zeit redet das Rathaus jetzt von zwei Millionen Euro.

Exakt vor Jahresfrist hatte der Gemeinderat das Raumprogramm festgelegt. Die Richtwerte gemäß Din-Normen und dem Bedarfsplan erfordern für die reinen Pflichtaufgaben der Dorffeuerwehr einen Raumbedarf von etwa 420 Quadratmetern, als Beispiel wurde eine Gemeindeteil-Feuerwehr vergleichbarer Größe im Landkreis Freising vorgezeigt mit 480 Quadratmetern Fläche. "Mit dem Mindestmaß würden wir nicht glücklich", betonte der Bürgermeister damals freilich.

Die Wünsche der Günzenhausener Feuerwehr summierten sich dann auf 780 Quadratmeter Feuerwehrhaus. Damit bekomme man "keinen Luxus", versicherte Kommandant Tobias Exner damals, "sondern ein zweckmäßiges Feuerwehrhaus, wo jeder Feuerwehrler gerne reingeht". Der Gemeinderat legte als Zielgröße dann 640 Quadratmeter fest.

An das neue Feuerwehrhaus für Günzenhausen plant das Rathaus mindestens seit 2010 hin. Damals scheiterte der erste Anlauf an der Grundstücksfrage. Als der nötige Grund für die Wunschlösung am westlichen Ortsende des Lichtwegs erworben war, wurde 2014 schon mal ein Raumprogramm aufgestellt. Damals schien dann die Frage zentral, wie viele Stellplätze die Fahrzeughalle brauche. 2016 wurde ein Feuerwehrbedarfsplan erstellt, der unter anderem diese Frage klären sollte. Der Plan verzögerte das Bauprojekt dann um gut ein Jahr, trug zur Klärung allerdings nicht bei - und mittlerweile wurde die Stellplatzzahl auch gar nicht mehr kritisch gesehen. Im Mai 2018 wurde das Raumprogramm erneuert und im November nun ein Architekt bestellt. Heuer muss noch Baubeginn sein, da an diesen Zeitpunkt der staatliche Zuschuss für ein neues Feuerwehrauto gekoppelt ist.

© SZ vom 17.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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