Neuer Zankapfel:Zweite Bürgerinitiative gegen Busse

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Nachdem die erste Variante der Neufahrner Ortslinie 692 bei den Anwohnern auf Widerstand gestoßen und wegen eines Formfehlers gescheitert ist, formiert sich jetzt auch eine Protestbewegung gegen die "Light Version"

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Was als Kompromiss gedacht war, wird zum nächsten Zankapfel: Die "Light Version" der geplanten Ortsbuslinie 692 stößt ebenfalls auf erbitterten Widerstand. Gut 40 Anwohner des nördlichen Auwegs, der Robert-Koch-Straße und der Emil-Behring-Straße haben sich bereits der "Bürgerinitiative gegen Light Version" angeschlossen und protestieren gegen die zuletzt anvisierte Streckenführung. Es gebe dafür keinen Bedarf, heißt es auf den Unterschriftenlisten, die Initiator Lothar Brück schon im Rathaus abgegeben hat.

Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Fest steht aber: Das Thema Ortsbuslinie ist ohnehin auf der Tagesordnung der Klausurtagung, zu der sich der Gemeinderat am Freitag zurückzieht. In der Sitzung am 21. November soll dann über die Linienführung im Neufahrner Süden abgestimmt werden - zum zweiten Mal. In der ersten Abstimmung hatte eine Streckenvariante, welche die Albert-Einstein-Straße und die Gardolostraße mit einbezog, die meisten Stimmen bekommen. Die Entscheidung wurde aber wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt - sehr zur Erleichterung von Anwohnern der Albert-Einstein-Straße und des südlichen Auwegs, die sich bereits zu einer Interessengemeinschaft "Neue Buslinie 692 Neufahrn - Süd-Ost" zusammengeschlossen hatten.

Wenig später erklärte Bürgermeister Heilmeier, dass er sich im nächsten Anlauf für die "Light Version" stark machen werde, die von der CSU-Fraktion ins Gespräch gebracht worden war und in der ursprünglichen Abstimmung die zweitmeisten Stimmen bekommen hatte. Dieser Variante will nun freilich die nächste Bürgerinitiative "vehement entgegentreten", wie Brück ankündigt. Der Auweg sei verkehrsberuhigt, und die Robert-Koch-Straße sei eine viel befahrene Verbindungsstraße, die zudem durch Parkende bei Beerdigungen belastet sei. Die Anwohner beider Straßen seien mit der Haltestelle der bestehenden Buslinie 690 an der nahen Dietersheimer Straße ohnehin "bestens versorgt". Von dort sei auch der Friedhofseingang nur etwas mehr als 200 Meter entfernt, heißt es in dem Protestschreiben.

Das Mintrachinger Feld und der geplante neue Friedhof würden dagegen gar nicht erschlossen. Brück bringt deshalb nun seinerseits eine neue Variante ins Spiel: Seiner Meinung nach könnte man prüfen, ob die Busse nicht südlich der Albert-Einstein-Straße geführt werden könnten: "Derzeit ist dort ein breiter Fußweg, der zu einer Straße erweitert werden müsste. Dadurch würde die Albert-Einstein-Straße "in sensiblen Bereichen entlastet". Der Bus könnte dann in gerader Linie zur Gardolostraße fahren. Damit hätte das Mintrachinger Feld eine Buslinie, ebenso das Lohfeld am anderen Ende des Ortes. "Wenn diese Ortsteile die neue Buslinie ablehnen, sollte der Bus südlich der Echinger und der Grünecker Straße nicht weiter geplant werden", findet Brück. Um solche Fragen zu klären, fordert die neue Bürgerinitiative auch eine Bedarfsanalyse und eine Machbarkeitsstudie.

© SZ vom 21.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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