Neuer Vorstoß:SPD will Nordumfahrung an B 301 enden lassen

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Statt nur bis zum Mövenpick-Kreisel wie auf der Grafik, wollte die SPD die Nordumfahrung gleich bis zur B 301 (links, nicht mehr im Bild) verlängern. (Foto: SZ-Grafik)

Diese Variante soll die Ludwigstraße entlasten, findet aber im Gemeinderat keine Zustimmung

Von alexandra Vettori, Hallbergmoos

Eigentlich ist alles schon beschlossen, im Frühjahr soll es los gehen mit dem Bau der Hallbergmooser Nordumfahrung. Die neue Straße ganz im Norden der Gemeinde soll als Ost-West-Verbindung zwischen Kreisstraße FS 11 und Bundesstraße 301 dienen und das Ortszentrum vom Durchgangsverkehr entlasten. Nach langem Hin und Her, zuletzt mit dem Landkreis Freising, der am Straßenstück mitbauen sollte, hat Hallbergmoos im Frühjahr beschlossen, auf eigene Faust und sobald wie möglich loszulegen.

Jetzt aber wollte die SPD-Fraktion im Gemeinderat mit einem Antrag nachbessern. Danach soll die Nordumgehung nicht mehr, wie geplant, in den Mövenpick-Kreisel an der Ludwigstraße münden, sondern gleich bis zur Bundesstraße 301 verlängert werden. So flösse der Verkehr gleich außerhalb des Ortes ab und würde nicht noch das westliche Stück der Ludwigstraße belasten. SPD-Gemeinderat Konrad Friedrich zitierte hier eine Verkehrsprognose, welche die Gemeinde vor einiger Zeit in Auftrag gegeben hat. Danach wird die Ludwigstraße bis zum Jahr 2030 die "Straße in Hallbergmoos sein, die den meisten Verkehr abwickelt", betonte Friedrich. Laut dieser Prognose werde sich der Verkehr am Mövenpick-Kreisel von derzeit 11 000 auf dann über 20 000 Fahrzeuge erhöhen.

Hintergrund des SPD-Antrages ist, dass laut Heinrich die von der Gemeinde lange geforderte Parallelführung der B 301 entlang der Flughafen S-Bahn S 8 nun doch zumindest greifbar geworden ist. Denn die Verlagerung der B 301 gen Westen sei nun im Bundesverkehrswegeplan enthalten, und damit nicht mehr unmöglich, so Friedrich.

Im Gemeinderat aber hielt sich die Begeisterung für den Antrag in Grenzen, mit 16:2 wurde er abgelehnt. Bürgermeister Harald Reents (CSU) erinnerte daran, dass währen der jahrelangen Diskussion um die Parallelführung der B 301 stets Naturschutzgründe dagegen ins Feld geführt worden seien, so leben im fraglichen Gebiet Brachvögel und Fledermäuse. Ein Argument, das Konrad Heinrich nicht so ganz gelten lassen wollte: "Wenn die jetzige B 301 einmal ausgebaut wird, die Rede ist von teils bis zu sieben Spuren, dann hat das auch negative Folgen für die Umwelt."

Bürgermeister Reents führte ein weiteres Argument gegen die Parallelführung der B 301 an der S-Bahn an. "Wir geben gerade viel Geld für ein Wegeleitsystem im Business Park aus. Da ist es schon wünschenswert, dass die Leute weiter daran vorbei fahren", sagte er. Derzeit nämlich verläuft die B 301 direkt an der Westseite des Haupt-Gewerbegebiets der Gemeinde.

Auch Robert Wäger von den Grünen war gegen den SPD-Antrag: "Zusätzliche Straßen erzeugen zusätzlichen Verkehr, und ob die B 310 je verlegt wird, das steht in den Sternen." Auch Heinrich Lemer von den Freien Wählern riet dazu, sich die Sache mit der bereits beschlossenen Nordumfahrung erst einmal in der Praxis anzusehen. "Jetzt in Planung und Grundstücksverhandlungen für die Verlängerung der Nordumfahrung einzusteigen, halte ich für verfrüht."

© SZ vom 11.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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