Neue Situation durch 16 Meter langen Anbau:Das große Ganze im Blick

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Das Echinger Rathaus soll mit einem Anbau um 16 Meter nach Osten verlängert werden. (Foto: Marco Einfeldt)

SPD und "Bürger für Eching" setzen im Bauausschuss durch, dass der Bürgerplatz bei der Rathaus-Erweiterung in die Gesamtgestaltung einbezogen wird - er soll künftig weniger isoliert wirken

Von Klaus Bachhuber, Eching

Wenn das Rathaus künftig mit einem Anbau um 16 Meter nach Osten verlängert wird, entsteht zwischen dem Gemeindegebäude und der alten Kirche eine völlig neue Platzsituation. Einer Festlegung, wie diese gestaltet werden sollte, hat sich der Bauausschuss des Gemeinderats allerdings verweigert. Er forderte eine Einbeziehung des gesamten Bürgerplatzes. An der Nordkante des Rathauses und dessen geradliniger Verlängerung bis zur Kirchenmauer hätte Bürgermeister Josef Riemensberger die Planung am liebsten enden lassen. Der Bürgerplatz, einst nachträglich an der Rückseite des alten Rathauses entstanden und seither ohne Bindung zu seiner Umgebung, wäre damit wieder isoliert geblieben. Dagegen verwahrten sich im Ausschuss SPD und "Bürger für Eching".

Stets habe der Bürgermeister argumentiert, eine Überplanung des Platzes sei erst im Kontext eines Rathausumbaus sinnvoll, erinnerte SPD-Sprecherin Anette Martin, jetzt sei es soweit - und die Freifläche werde wieder ignoriert. Gegen drei Stimmen aus der CSU setzte es der Ausschuss durch, eine komplette Platzgestaltung in Auftrag zu geben, aus der dann auch die unmittelbare Außengestaltung des Rathauses erwachsen könne. Grundlage ist das Plangutachten zur Ortsmitte vor einigen Jahren, die Pläne zeichnet nun der damalige Wettbewerbssieger.

Die Schlüsselfrage für die Platzgestaltung zwischen Rathaus und Kirche ist, ob der bestehende Flachbrunnen erhalten bleibt. Seine Konturen würden durch den Anbau ans Rathaus nicht angetastet, aber durch den Verlust der Freifläche würde der Brunnen eine komplett andere Wirkung erhalten. Würde er entfernt, sähe eine Alternativskizze einen repräsentativen Vorplatz an der Ostfassade des Rathauses vor, wo Trauzimmer und Sitzungssaal angesiedelt sind. Der Ausschuss zeigte sich angesichts dieser beiden Optionen gespalten, wobei die Entscheidung in eine Gesamtschau eingebunden werden soll.

Entstehen werden mit der Neugestaltung neun Längsparkplätze entlang der Hauptstraße. Bislang hat das Rathaus keinen eigenen zugeordneten Stellplatz, sondern nur Parkraum in der Tiefgarage, sodass Kurzbesucher überwiegend auf den privaten Parkplätzen auf der südlichen Straßenseite halten. Gegen eine Anlage von Parkplätzen argumentierte Leon Eckert (Grüne), da diese nur Autoverkehr anlocken würden. Vielmehr sollten Radständer optimaler platziert werden, um in der Außenwirkung eindeutig auf dieses Verkehrsmittel zu setzen.

Gemeinderat Georg Bartl (CSU) vermisste im Kontext der Außengestaltung eine eindeutige Zuordnung eines Haupteingangs. An beiden Enden einer acht Meter breiten Passage zwischen Hauptstraße und Bürgerplatz sind zwei gleichwertige Zugänge vorgesehen. "Ein Rathaus muss einen Haupteingang haben", sagte Bartl und forderte eine klare Hierarchie bei der Gestaltung, womit er mit seiner Meinung allerdings weitgehend allein blieb. Die Planung gebe "adäquate Eingänge" vor, betonte der Bürgermeister, welcher dann in der Praxis häufiger frequentiert werde, das sei der Entwicklung und der Akzeptanz durch die Bürger überlassen.

© SZ vom 15.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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