Neue Projekte in Haag:Blick von Seeberg aus in die Alpen

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Die ILE Ampertal unterstützt unter anderem den Kauf einer Panoramatafel

Von Katharina Aurich, Haag

Der Fördertopf der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Ampertal hat es möglich gemacht: In Haag entstand im Gemeindekindergarten eine Trockensteinmauer, es wurde ein Kalender mit Kunstwerken eines Haager Bürgers gedruckt und in Seeberg, auf dem höchsten Punkt der Gemeinde, eine Übersichtstafel des Alpenpanoramas aufgestellt.

Die ILE Ampertal ist ein Zusammenschluss von zwölf Gemeinden des unteren Ampertals, zu dem auch die Stadt Freising gehört. Aus Mitteln des Amtes für ländliche Entwicklung soll unter dem Motto "Gemeinsam sind wir stärker!" die Zusammenarbeit der Kommunen intensiviert, aber auch Projekte in den Gemeinden unterstützt werden. In diesem Jahr standen im Regionalbudget 77 200 Euro zur Verfügung, damit wurden alle 17 beantragten Vorhaben unterstützt, drei davon in der Gemeinde Haag.

Im Garten des Kindergartens störte lange eine unansehnliche Betonmauer die Idylle. Sie ist verschwunden, statt dessen leuchtet dort jetzt eine Natursteinmauer aus hellem Sandstein, vor der Holzbänke zum Ausruhen einladen. 20 000 Euro habe das Projekt gekostet, 10 000 Euro wurden als Zuschuss gewährt, informierte Bürgermeister Anton Geier. Die Mauer erfülle mehrere Anforderungen und Wünsche, erklärte er. Natürlich stütze sie wie ihre Vorgängerin den Hang, sie sehe schön aus und biete Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Landschaftsarchitektin Angelika Ruhland hat die Mauer und die Flächen davor, wo Kräuter und kleine Büsche gepflanzt wurden, geplant. Nicht nur der Naturschutz, sondern auch ein pädagogisches Konzept steckt hinter dem Bau der Mauer. Die Erzieherinnen Sabine Hagl und Andrea Herzog hatten sich Gedanken gemacht, was Kinder an einer solchen Mauer begeistern könnte. "Es ist ein Ort des Verweilens und Betrachtens entstanden", schildern sie. Die Kinder könnten sehen, wie Tiere die Mauer nutzen, vielleicht sogar kleine Eidechsen beobachten, die sich auf den warmen Steinen sonnen, sagten sie.

Nicht nur für die jungen Bürger wurde aus dem ILE-Topf geschöpft, sondern alle Mitbürger ab 65 Jahren erhalten von der Gemeinde einen Bilderkalender mit Werken des Haager Künstlers Christian Weller mit Impressionen aus der Gemeinde geschenkt. Der Kalender stellt in zwölf Blättern verschiedene Motive in den Ortsteilen dar, dazu gehören historisch wichtige Bauwerke, aber vor allem Eindrücke aus der Natur. Es sei eine Art künstlerischer Rundgang durch die Gemeinde, beschrieb der Rathauschef. Weller, der vielen Schülergenerationen am Freisinger Camerloher Gymnasium das Fach Kunst näher brachte und nun im Ruhestand ist, ist häufig mit seinem Zeichenblock unterwegs und hält die Stimmungen in der Natur mit Aquarellstiften und Zeichnungen fest. Seine zwölf Originalzeichnungen werden im Rathaus ausgestellt, informierte Geier.

Schließlich wird mit den vom ILE geförderten Projekten nicht nur der Blick für die Schönheit der Natur geschärft, sondern auch ein wenig das Fernweh gestillt. Am höchsten Punkt der Gemeinde, in 500 Metern über dem Meeresspiegel, steht jetzt eine Panoramatafel mit den Namen der Berge, die von hier aus bei gutem Wetter am Horizont zu sehen sind.

© SZ vom 18.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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