Neue Produktions- und Lagerhallen:Im Westen was Neues

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Es rührt sich was auf der Fläche des ehemaligen Avon-Geländes. Einige Gebäude sind abgerissen worden. Für neue sind bereits die Flächen aufbereitet. (Foto: Marco Einfeldt)

Am Neufahrner Ortseingang sind die Reste des alten Avon-Verwaltungsgebäudes verschwunden. Bagger bereiten derzeit das Gelände für die geplanten Bauten auf dem Gewerbepark "Nova Neufahrn" vor

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Am Neufahrner Ortseingang im Westen ist derzeit einiges in Bewegung: Auch die letzten Reste des alten Avon-Verwaltungsgebäudes sind inzwischen beseitigt, Bagger bereiten das Gelände für die Neubauten des Gewerbeparks "Nova Neufahrn" vor, und unmittelbar an der Straße wurden jetzt sechs große alte Bäume beseitigt. "Dies war notwendig, um die Straßenverbreiterungen für den Ausbau der Nova-Anbindung vorzubereiten", erklärt geschäftsleitender Beamter Eduard Sczudlek. Wie berichtet, soll im Westen des Gewerbeparks eine zweite Zu- und Ausfahrt eingerichtet werden. Die Fahrzeuge sollen dann auf der Staatsstraße 2053 sowohl nach Neufahrn als auch in Richtung Autobahn abbiegen können.

Aber auch mit den eigentlichen Gewerbebauten geht es weiter vorwärts: Der Flughafen-, Planungs-und Bauausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit drei Bauanträgen dafür beschäftigt. Konkret ging es um 200 Meter lange und bis zu zwölf Meter hohe Gebäuderiegel im Osten und Westen, die als Produktions-, Lager- und Gewerbehallen dienen sollen. In etwas niedrigeren Anbauten sind Büros vorgesehen. Außerdem soll das ehemalige Avon-Produktionsgebäude saniert und zum Gewerbe- und Dienstleistungszentrum umgewandelt werden.

Logistiknutzung hat der Gemeinderat in der Vergangenheit stets explizit abgelehnt, einige Gemeinderäte bleiben aber trotzdem misstrauisch. "An- und Ablieferung, Lagerung, Kommissionierung, Packarbeiten und Modifikation der Waren" - so wird die künftige Nutzung aller Gebäude von der BEOS AG beschreiben. Burghard Rübenthal (CSU) wittert da durchaus die "Gefahr eines Logistikzentrums". Eventuell könnte man die Nutzung ja noch genauer "spezifizieren", regte er an.

Bauamtsleiter Michael Schöfer betonte dagegen, das reine Anliefern und Abholen von Waren sei definitiv ausgeschlossen worden, "mindestens ein Verarbeitungsschritt" sei nötig. Welcher das sei, hänge freilich von den Mietern ab. Erst wenn diese feststehen, könne man eine genauere Modifikation der Nutzung vornehmen. "Das werden wir bei den einzelnen Anträgen fix machen", meinte dazu auch Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Derzeit sei die BEOS AG aber noch "am Akquirieren".

Während die Bauanträge bereits in den Gremien behandelt werden, läuft parallel dazu noch das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes: Dort ist das 11,5 Hektar große Gelände als Industriegebiet eingezeichnet. Damit wäre theoretisch auch "erheblich störendes Gewerbe" zulässig, was aber keinesfalls der geplanten Nutzung entspricht. Deshalb soll das Areal als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Die Umsetzung dieses Vorhabens hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung weiter vorangetrieben.

Deutlich geworden ist dabei einmal mehr, dass die Differenzen mit der Nachbargemeinde Eching über Verkehrsfragen noch nicht ausgeräumt sind. Eching fürchtet durch den Neufahrner Gewerbepark zusätzliche Verkehrsbelastungen und erinnert an das nächtliche Durchfahrtsverbot für Lastwagen. Um eine "sinnvolle Verkehrslenkung zukünftig dauerhaft sichern zu können", müssten in Neufahrn eben städtebauliche Verträge mit den Gewerbeparkeigentümern und -nutzern abgeschlossen werden, so die Nachbargemeinde. Doch wer würde so etwas dann kontrollieren "und wer würde abgemahnt werden, wenn beispielsweise ein ausländischer Lastwagenfahrer gegen den Vertrag verstößt?", fragt man sich im Neufahrner Rathaus. Die Umsetzung sei "völlig unpraktikabel".

Im Übrigen sieht der Neufahrner Gemeinderat ohnehin keine nennenswerte Mehrbelastung der Ortsdurchfahrt auf die Nachbargemeinde Eching zukommen. Der meiste Verkehr werde über die Anschlussstelle Eching-Ost auf die Autobahn fahren: "Es kann also nicht davon gesprochen werden, dass die Belastung der Straße signifikant erhöht werden würde", heißt es im Gemeinderat.

© SZ vom 15.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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