Neue Glocken für Hallbergmoos:Prachtstücke aus Kupfer und Zinn

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Die beiden neuen Glocken der Emmauskirche sind in Hallbergmoos eingetroffen. Am 22. März sollen sie erstmals läuten

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Bis auf eine beschädigte Türleiste am Eingang zum evangelischen Gemeindezentrum ist alles gut gegangen beim Transport der beiden Glocken für die Emmauskirche. Pünktlich am Montag um elf Uhr kamen sie aus Passau, in einem unauffälligen Kastenlastwagen. Jetzt stehen sie bis Februar erst einmal im Foyer des Gemeindehauses, damit sich jeder die beiden Prachtstücke aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn ansehen kann. Hängen sie erst mal im Turm, wird das nur noch schwer möglich sein.

Natürlich tragen die beiden Glocken, bei deren Guss im vergangenen Oktober in der Passauer Gießerei Perner eine stattliche Anzahl Gläubiger dabei war, auch Namen: Die kleinere Glocke heißt "Emmausglocke", auf ihr steht ein Zitat aus der Emmaus-Geschichte: "Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!" (Lk 24,34). Sie läutet bei Taufen und Hochzeiten und zusammen mit der großen Glocke zu den Gottesdiensten. Tägliches Läuten zu festen Uhrzeiten ist nicht vorgesehen. Auf der großen Glocke, der "Gebetsglocke", die beim Vaterunser läutet, steht ein Spruch aus dem Jesajabuch: "Verlasst euch stets auf den Herrn, denn der Herr ist ein ewiger Fels."

60 000 Euro hat das Geläut gekostet, Installation, Glockenstuhl, Transport und Glocken-Läut-Motor inklusive. Aktuell, berichtet die Hallbergmooser Pfarrerin Juliane Fischer, fehlen noch rund 6000 Euro. Damit ist auch hier die Finanzierung schon fast in trockenen Tüchern. 23 000 Euro kamen vom äußerst rührigen Förderverein der Emmauskirche, der schon die im Jahr 2012 bezogenen Kirche in Rekordzeit mit abbezahlt hat. Neben anderen Aktion trugen die Truthahn-Essen maßgeblich dazu bei, dass Geld in die Glocken-Kasse kam. Das Motto lautete treffend: "Essen bis die Glocken klingen". 13 000 Euro spendierte die politische Gemeinde, 10 000 Euro kamen aus Rücklagen der Kirchengemeinde, dazu 10 000 Euro von einem freigiebigen Privatspender und viele kleine Einzelspenden aus den Reihen der Gläubigen. Die restlichen 6000 Euro, da ist nicht nur Pfarrerin Fischer überzeugt, wird man auch noch zusammenbringen.

Nach dem Einzug in das neue Gotteshaus vor sieben Jahren waren der Altar, das Taufbecken und das Predigpult erst einmal Leihgaben aus anderen Gemeinden. Man hatte beim Neubau abgespeckt, was irgend verzichtbar war. Dann aber schaffte man sukzessive eigenes Kirchenmobiliar an. Sobald es möglich war, machte sich die Gemeinde an die Anschaffung eines Geläuts für die Emmauskirche. Jetzt also sind sie da. Die Töne "C" und "A" läuten die Glocken, wenn sie denn einmal läuten, "in der Terz geht es nach oben, was ein Auferstehungsthema ist", wie Pfarrerin Fischer erklärt. Im Januar wird dann der Glockenstuhl in den Kirchenturm eingebaut, in der Glockengießerei Perner erstellt man gerade die Pläne dafür. Dann folgen der Einbau des Motors, der später einmal die Glocken läutet, und die entsprechende Elektrik. Dann kommt noch einmal ein Glockensachverständiger und nimmt das Ganze ab.

Zum ersten Mal ertönen werden die beiden Glocken am Sonntag, 22. März, nach ihrer Weihe. Den Gottesdienst wird die Neufahrner Pfarrerin Karin Jordak halten, da Juliane Fischer dann schon in der Landeskirche in München tätig ist. Ebenfalls zur Glockenweihe angesagt hat sich der neue evangelische Dekan in Freising, Christian Weigl.

© SZ vom 17.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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