Es klingt ganz nach einem vielversprechenden Geschäftsmodell: Der Unternehmer Ali Alkan möchte im Gewerbegebiet am Römerweg nicht nur Feinkost produzieren, sondern in den oberen Stockwerken des fünfgeschossigen Gebäudes auch einen Festsaal und Appartements errichten. An Zielgruppen scheint es nicht zu fehlen: Gerade türkische Brautpaare würden oft Hochzeiten mit bis zu 500 Gästen veranstalten, weiß Bauamtsleiter Michael Schöfer, und bei der Raumsuche hätten sie dann schon Probleme. Vor Jahren hat Ali Alkan übrigens schon einmal richtig Schlagzeilen gemacht: Laut Gemeinde handelt es sich bei ihm um den Mann, der eine Flugzeugentführung im Erdinger Moos beendet hat, indem er den Entführer nach der Landung aus der bereits geöffneten Tür der Maschine stieß.
Alkan ist Gründer der Döner-Kette "Oliva", die unter anderem am Kurt-Kittel-Ring in Neufahrn und am Flughafen München Filialen betreibt, aber auch Franchise-Lizenzen bis Abu Dhabi vergeben hat. Läuft alles nach Plan, will er im Gewerbegebiet am Römerweg nach eigenen Angaben rund 40 Mitarbeiter beschäftigen. Sie sollen etwa die angelieferten Lebensmittel verarbeiten und für die Auslieferung fertig machen, aber bei Bedarf auch für das Catering im Festsaal sorgen.
In den Appartements im dritten und vierten Stock wiederum könnten die Festgäste, die schließlich oft von weit her anreisen, übernachten, erläuterte Schöfer. Der Bauamtsleiter sprach von "interessanten Nutzungen", als er das Konzept unter dem Tagesordnungspunkt "Bekanntmachungen" dem Gemeinderat erst einmal vorstellte.
Die Halle samt Parkdeck mit drei Ebenen für 120 Autos möchte der Unternehmer an der Bundesstraße B 11 zwischen Römerweg und Bajuwarenstraße - also südlich der geplanten Skydiving-Anlage - errichten. Das 5500 Quadratmeter große Grundstück will er der Gemeinde abkaufen. Momentan ist er noch nicht der Eigentümer, wie im Rathaus auf Anfrage zu erfahren war.