Neue Buslinien im Landkreis Freising:Bessere Anbindung

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Die Busse der Ampertal-Tangentiale sollen in regelmäßigem Takt die Bahnhöfe in Langenbach und Moosburg bedienen. (Foto: Lukas Barth)

Der Planungsausschuss des Kreistags beschließt, in zwei Jahren die "Ampertal-Tangentiale" zwischen Moosburg und Zolling einzuführen. Die Busse der neuen Linie fahren regelmäßig die Bahnhöfe Moosburg und Langenbach an

Von Peter Becker, Freising

Zwei Jahre lang müssen sich die Bürgerinnen und Bürger von Zolling bis Moosburg noch gedulden, dann verbindet die "Ampertal-Tangentiale" ihre Kommunen miteinander. Der Planungsausschuss des Kreistags hat die Einführung einer Linie 688 zum Dezember 2022 beschlossen. Der Vorteil liegt darin, dass die Busse in regelmäßigem Takt die Bahnhöfe in Langenbach und Moosburg bedienen. Sie verkehren künftig von Montag bis Freitag von fünf bis 22.48 Uhr. Die Laufzeit ist zunächst für zwei Jahre angelegt. Die jährlichen Kosten für die etwa 30 Kilometer lange Strecke beziffert die Verwaltung auf bis zu 280 000 Euro.

Die Planer haben sich aufgrund der besseren Anbindung von Zollinger Ortsteilen und zweier Bahnhöfe für die weitere Variante entschieden. Eine Alternative wäre gewesen, den Bus von Zolling direkt nach Haag und von dort nach Langenbach samt den Ortsteilen Nieder- und Oberhummel fahren zu lassen. In der zweiten Variante führt die Verbindung erst über Thann, Gerlhausen und Mittermarchenbach nach Haag, von dort weiter nach Langenbach über Ober- und Niederhummel nach Thonstetten zum Moosburger Bahnhof.

Die Bürgermeister waren laut Landrat Helmut Petz (FW) an der Gestaltung der Linie beteiligt, weil sie die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger am besten einschätzen könnten. Michael Stanglmaier (Grüne) gab den Planern vom Münchner Verkehrsverbund (MVV) den Auftrag mit auf den Weg, zu prüfen, ob es nicht möglich sei, eine Haltestelle in der Bonau einzurichten. Dort befinden sich Moosburger Sportstätten wie das Schwimmbad und das künftige Hallenbad. Stanglmaier sagte, es sei besser, den Bus wegen der geplanten Verkehrsberuhigung nicht durch die Innenstadt, sondern auf direktem Weg zum Bahnhof fahren zu lassen. Skepsis äußerte Peter Warlimont (SPD). Er wünsche sich eine zügigere Verbindung, sagte er. Mit einer längeren werde man nicht sehr viel Autofahrer von der Straße bringen.

Mit der Einrichtung der Linie 678 von Moosburg nach Buch am Erlbach bis zum Dezember 2022 schlägt der MVV gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Zum ersten Mal fasst er Fuß im Landkreis Landshut, der sich mit 116 000 Euro finanziell an dieser Busverbindung beteiligt. Der Landkreis Freising steuert bis 144 000 Euro bei.

In Moosburg wird zum ersten Mal das Gewerbegebiet Degernpoint sowie der Ortsteil Aich angebunden. Im Gewerbegebiet steuert der Bus zwei Haltestellen an. Die Linie soll von 5.20 bis 21.30 Uhr in Betrieb sein. Stanglmaier regte an, die Busse auch am Wochenende fahren zu lassen. "Viele Leute wollen da nach Degernpoint zum Einkaufen." Das erhöhe das Fahrgastpotenzial. Ein Sprecher des MVV entgegnete, das Wochenende erst mal wegzulassen. Das Angebot sei als Einstieg gedacht. Außerdem müsste dies erst mit dem Landkreis Landshut besprochen werden. Josef Deliano (CSU) sagte, man solle die Linie starten und keine Verzögerungen in Kauf nehmen.

Verbesserungen, die auf eine Initiative der Grünen zurückgehen, finden schon vom 13. Dezember an auf der Linie 683 von Moosburg nach Mainburg statt. Auf dem Abschnitt zwischen Hörgertshausen und Moosburg wird ganztags weitgehend ein 60-Minuten-Takt eingehalten. Die Verbindung von Nandlstadt nach Au wird in einem ersten Schritt von Dezember an verbessert. Zum neuen Schuljahr im September 2021 erfolgt eine bessere Anbindung der Schulstandorte. Sechs Fahrtenpaare sollen zusätzlich samstags zwischen Moosburg und Au erfolgen. Eine Direktverbindung bietet der MVV künftig von 5.46 Uhr an von Gammelsdorf nach Moosburg an. Von einem Samstagsangebot auf der Linie 614/615 zwischen Fahrenzhausen und Freising können der nördliche Teil der Gemeinde Neufahrn und der südliche von Kranzberg profitieren.

© SZ vom 30.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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