Neue Beschlüsse gefasst:So gut wie besiegelt

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Es bleibt wohl bei dem Vorhaben, das Echinger Rathaus zu erweitern anstatt es neu zu bauen. Der Bauausschuss hat weitere Maßnahmen dazu beschlossen. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Bauausschuss des Echinger Gemeinderats treibt die Erweiterung des Rathauses weiter voran. Die Absicht des neuen Bürgermeisters Sebastian Thaler, noch einmal einen Neubau prüfen zu lassen, scheint damit durchkreuzt

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die Absicht des künftigen Echinger Bürgermeisters Sebastian Thaler (SPD), die Umbaupläne für das Rathaus noch einmal grundlegend auf den Prüfstand zu stellen, ist wohl vereitelt. In der allerletzten Sitzung des scheidenden Bürgermeisters Josef Riemensberger (CSU) haben CSU und FWG im Bauausschuss drei Fachbüros mit weiteren Maßnahmen beauftragt. So ist eine Gesamtplanung entstanden, aus der ein Ausstieg kaum mehr denkbar ist. Thaler hatte im Wahlkampf erklärt, die Vorhaben neu bewerten zu wollen und mit der Alternative einer Neubauplanung geliebäugelt.

SPD, Grüne und "Bürger für Eching", die Unterstützergruppen Thalers, forderten vor der endgültigen Zementierung der Planungsrichtung durch die drei neuerlichen Aufträge, "innezuhalten und noch mal zu überdenken", wie SPD-Sprecherin Anette Martin sagte: "Bei der geänderten Situation ist das schon eine Überlegung wert." Angesichts des deutlichen Wahlerfolgs für den neuen Bürgermeister Thaler könne "vielleicht auch das Wahlergebnis dazu beitragen, etwas zu überdenken", appellierte sie.

Otmar Dallinger (FWG) hielt dagegen, man sei jetzt schon "zu tief eingestiegen" und angesichts der Probleme am Gebäude gebe es "wirklich Handlungsbedarf". Er fände es "einfach nicht okay, jetzt zurück auf Start zu gehen". Simon Schindelmayr (CSU) stellte die von Martin angeführte "geänderte Situation" in Abrede: "Verändert hat sich nur eine Stimme im Rat", betonte er. Auch mit Dienstantritt Thalers behalten CSU und FWG ihre Mehrheit.

"Wir hatten eine Bürgermeisterwahl", sagte Riemensberger, "und keinen Bürgerentscheid zum Rathaus." Was würde ein Planungsstopp "für einen Eindruck hinterlassen bei denen, die an dieser Planung mitgearbeitet haben?", mahnte er. Oliver Schlenker (FWG) rügte, dass die Thaler-Gruppen seit der Wahl alle Planer weiterarbeiten ließen und einen Monat später nun einen Stopp zur Diskussion stellten: "Das ist kein Stil."

Nach Darstellung des Gemeindebauamts wurden für die Rathausplanung bisher 385 000 Euro ausgegeben. Darin enthalten sind Grundlagenuntersuchungen, die auch bei einem eventuellen Neubau nützlich blieben. Weiterhin ausgegeben werden müssten im Fall eines Planungsstopps weitere 130 000 Euro für bereits rechtswirksam beauftragte Leistungen. Und eine erneute Ausschreibung für eine Neuplanung käme im sparsamsten Fall auf etwa 70 000 Euro.

Während es CSU und FWG für nicht vertretbar hielten, diese Summen abzuschreiben, hielt Sylvia Jung (BfE) dagegen, dass mit einem Neubau nach ihrer Ansicht mindestens zwei Millionen Euro gegenüber dem beschlossenen Umbau gespart werden könnten, so dass sich der Schaden ins Plus drehen werde. Mit 8:5 Stimmen lehnte der Ausschuss den Planungsstopp ab und vergab die Genehmigungsplanung für Bauphysik, Tragwerksplanung und Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrik an die Büros, deren Entwürfe in den vergangenen Monaten gebilligt worden waren.

© SZ vom 04.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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