18 Monate hat es gedauert, inzwischen sind im Kranzberger Rathaus aber alle Gutachten zur Ermittlung der Grundstückspreise für ein Baulandmodell eingegangen. Die Gemeinde bemüht sich seit Jahren darum, Einheimischen Baugrund zu relativ günstigen Konditionen anbieten zu können. Im Flächennutzungsplan sind dafür sechs verschiedene Gebiete berücksichtigt. Nun müssen die Verhandlungen mit dem Grundbesitzern intensiviert werden, da sie jeweils die Hälfte der Flächen zu den von den Gutachtern ermittelten Preisen an die Gemeinde verkaufen sollen.
Mehrere Gemeinderäte hatten in der jüngsten Sitzung kritisiert, dass in den vergangenen Jahren nichts vorangegangen sei. Seit zwölf Jahren sei in der Gemeinde Kranzberg kein einziges Baugebiet mehr ausgewiesen worden, dem Gremium laufe die Zeit davon, monierte etwa Andreas Adldinger, denn die Amtsperiode sei schon zur Hälfte vorbei. "Ich bin unzufrieden", bekannte er. Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) erwiderte, dass die Gemeinde auf die Gutachten habe warten müssen, um rechtlich abgesichert zu sein. Sonst könnten ein ehemaliger Grundbesitzer oder dessen Erben den Verkaufspreis der an die Gemeinde abgetretenen Grundstücke später womöglich anfechten.
Finanzieren wird die Gemeinde Kauf und Erschließung voraussichtlich über die Bayerngrund, eine Tochter der Bayerischen Landesbank. Dies sei ein "sehr gutes Modell", sagte Geschäftsleiter Klaus Burgstaller, weil der kommunale Haushalt durch den Kauf des Baulands nicht eingeschränkt werde. Die Gemeinde bewahre sich ihre Flexibilität. Die Verkaufserlöse gingen dann wiederum an die Bayerngrund. Gelegentlich werde ins Feld geführt, dass es sich dabei um einen "Schattenhaushalt" handele. Burgstaller sieht das anders, weil regelmäßig Einnahmen- und Ausgabenübersichten - für jedes Baugebiet separat - vorgelegt würden, ebenso eine detaillierte Endabrechnung.