Naturschutz in Eching:Besonderes Refugium

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Mit dem Landschaftspflegeverband in der Kastnergrube: (v. l.) Fabian Eichhorn, Gordian Dirmaier, Martina Britz, Sebastian Thaler und Matthias Maino. (Foto: Marco Einfeldt)

Kastnergrube beheimatet seltene Pflanzen und Tiere

Die Kastnergrube ist einer der markanten Punkte im Naturschutzgebiet Mallertshofer Holz - auch wenn die unauffällige Senke an der Grenze zu Garchinger Gebiet außer bei Alteingesessenen kaum bekannt ist. Dichtes Gebüsch verbirgt die Wiesen und den Tümpel, den das Grundwasser in der aufgelassenen Kiesgrube gebildet hat. Dazu herrscht seit Jahren Betretungsverbot, sichergestellt durch einen stabilen Zaun. Nur Infotafeln oben am Weg entlang der Geländekante geben Hinweise.

So soll das Refugium für seltene Tiere und Pflanzen erhalten bleiben, das sich auf dem wechselfeuchten bis trockenen Kiesmagerstandort entwickelt hat. Nicht nur Libellen, darunter die sehr seltene gebänderte Heidelibelle, kommen dort vor, auch Wasservögel machen gerne Rast.

"Die Kastnergrube ist ein wertvolles Trittstein-Biotop zwischen Garchinger Heide, Isarauen und Mallertshofer Holz", erklärt Fabian Eichhorn vom Landschaftspflegeverband Freising, der für die Pflege des Geländes zuständig ist. Die tierischen Gäste finden dort Nahrung und Schutz und sammeln Kräfte für den Weiterflug zum nächsten Standort. Erste Schutzmaßnahmen für die einstige Kiesgrube wurden 1996 vom Heideflächenverein ergriffen. Fabian Eichhorn zählt auf, welche botanischen Schätze sich durch Samenflug aus nahen Heidegebieten über die Jahre angesiedelt haben: Kreuz-Enzian, Sumpfstendelwurz, Schwertlilie und einige mehr. Weil es sich dabei um licht-liebende Arten handelt und die Kastnergrube in den vergangenen Jahren stark verbuscht ist, hat der Landschaftspflegeverband kürzlich massiv abholzen lassen.

Zahlreiche junge Bäume und Büsche wurden samt ihren Wurzelstöcken entfernt, damit die seltenen Pflanzen wieder Platz und Licht zum Wachsen haben. Dazu hat der Heideflächenverein Mähgut aus der nahen Garchinger Heide gespendet. Die darin enthaltenen Samen weiterer Mager-Arten werden die Kastnergrube im nächsten Jahr erblühen lassen. Für die Zukunft hätte der Landschaftspflegeverband gerne, dass ein Wanderschäfer mit seiner Herde ab und an durch die Kastnergrube zieht. Die Beweidung durch Schafe ist nicht nur wesentlich schonender und umweltfreundlicher als mit Mähgerät, die Schafe würden durch den Sameneintrag auch für weiteren Artenaustausch sorgen.

© SZ vom 13.11.2021 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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