Nach schwerer Krankheit ist Wilfried Liske im Alter von 84 Jahren verstorben. 25 Jahre lang hat er als Vorsitzender des Bürgerforums "GOD" für die nördlichen Echinger Gemeindeteile Günzenhausen, Ottenburg und Deutenhausen ehrenamtlich bürgerschaftliches Engagement in außergewöhnlicher Qualität gelebt.
Als das Bürgerforum 1996 im Zuge eines studentischen Planungsprojekts gegründet wurde, deutete zunächst wenig auf eine Lebensdauer über das Projektende hinaus hin. Unter der Führung von Liske, damals Abteilungsdirektor in einer großen Versicherungsgesellschaft, und einiger - ebenfalls 25 Jahre lang aktiver - Mitstreiter hat "GOD" aber die 1978 nach Eching eingemeindeten Orte der ehemals selbständigen Gemeinde Günzenhausen verändert, die sich zuvor stets als "fünftes Rad am Wagen" in der Gemeinde gefühlt hatten.
Die Beleuchtung des Günzenhausener Kirchturms wurde zum Fanal für die veränderte Selbstwahrnehmung der Ortschaften, dazu initiierte "GOD" Weihnachtsmärkte, Bücher aus und für die Heimat, etwa mit örtlichen Kochrezepten, Schilder mit der Erklärung historischer Hausnamen, Ruhebänke in den heimischen Fluren, hochklassige Hof- und Schlosskonzerte, die Bereitstellung und Selbstverwaltung eigener Räume für örtliche Vereine und Gruppen und über die Jahre vieles mehr.
"Er war ein sehr zurückhaltender Mensch, der immer was bewegen wollte", sagt Peter Reiss, seit 25 Jahren stellvertretender Vorsitzender von "GOD", über den verstorbenen Mitstreiter.
Wiewohl kein gebürtiger Günzenhausener, genoss er am Ort höchstes Ansehen. Und "GOD" ist zu einem unverrückbaren Begriff geworden. Liske hinterlässt seine Ehefrau Renate, zwei Kinder und vier Enkel.