Kritische Stimmen:Wohncontainer im Gewerbegebiet

Kirchdorfer Gemeinderat billigt Antrag eines privaten Investors für Flüchtlingsunterkunft

Von Katharina Aurich, Kirchdorf

Der Druck, Flüchtlinge aufzunehmen, wächst auch in den kleineren Gemeinden im Landkreis, in denen bisher kaum oder nur wenige Asylbewerber leben. In Kirchdorf plant ein ortsansässiger Unternehmer seit Monaten, auf seinem Grundstück nördlich des Gewerbegebiets "Römerweg" Wohncontainer für 40 Flüchtlinge aufzustellen. Die Gemeinderäte genehmigten nun einstimmig den Bauantrag. Seit längerem befasse sich die Gemeinde mit dem Problem, einen Standort für eine Unterkunft zu finden, der zentrumsnah liege, sodass Schule, Kindergarten und Geschäfte zu Fuß gut zu erreichen sind. Daher sei die Gemeinde nun froh, einen privaten Investor gefunden zu haben, der auf seinem bereits erschlossenen Grundstück im Außenbereich zwei Wohncontainer aufstellen wird.

Damit könne vermieden werden, dass öffentliche Kirchdorfer Einrichtungen für die Unterbringung von Asylbewerbern verwendet werden, so Bürgermeister Uwe Gerlsbeck. Die Container werden zwar erst in fünf Monaten geliefert, aber bereits jetzt haben Bürger bei der Gemeinde ihre Hilfsbereitschaft signalisiert, sagte der Rathauschef.

Ganz so kritiklos, wie es in der Gemeinderatssitzung den Anschein hatte, zu der zahlreiche Anwohner gekommen waren, wird das Vorhaben in der Ortschaft allerdings nicht aufgenommen. Zwei unmittelbare Anwohner kritisieren, dass sie nicht von Anfang an in die Planungen mit eingebunden wurden: "Man hat uns nicht gefragt, ein Gespräch mit dem Grundstückseigentümer kam nicht zustande, wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt."

Sie wünscht sich in Zukunft, von der Gemeinde Kirchdorf besser über derartige Vorhaben informiert und auch einbezogen zu werden. Denn es würden sicher noch mehr Flüchtlinge auch nach Kirchdorf kommen.

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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