Der Diözesanverband der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) befasst sich derzeit mit Vorwürfen, die gegen KAB-Sekretär Rainer Forster erhoben werden. Der Kreisverband der SPD hatte in einem Schreiben an den KAB-Landesvorstand seine Sorge über Veranstaltungen vorgetragen, die Forster organisiert hatte. Laut SPD-Kreisvorsitzendem Peter Warlimont kommen dort rechtspopulistische Verschwörungstheoretiker zu Wort, die Feinde der Demokratie sind und deren System in den Dreck ziehen.
Die Sozialdemokraten sehen die Gefahr, dass viele KAB-Mitglieder sich des politischen Weges gar nicht bewusst seien, der dadurch eingeschlagen werde. Walter Pretzer, Geschäftsführer des Diözesanverbands München-Freising, wird in der kommenden Woche ein weiteres Gespräch mit Forster zu diesem Vorwurf führen. Geplant ist, Mitte der Woche eine Stellungnahme herauszugeben.
Die Sozialdemokraten schrieben deshalb an den Landesvorstand
Forster selbst hätte sich gewünscht, dass jemand von der SPD zu den von ihm organisierten Veranstaltungen gekommen wäre, um sich selbst ein Bild zu verschaffen. "Es muss ja nicht gleich die ganze Vorstandschaft sein", sagt er. Forster hätte sich auch gewünscht, dass die Sozialdemokraten mit ihm ein persönliches Gespräch gesucht hätten, anstatt einen Brief an den Landesvorstand zu schreiben. "Wir haben uns darüber Gedanken gemacht", bestätigt Kreisvorsitzender Peter Warlimont. "Wir hatten aber den Eindruck, dass das keinen Sinn machen würde."
Diesen Schluss zog der SPD-Kreisverband aus Facebook-Einträgen Forsters. Dort hatte er nach Eindruck Warlimonts "konfrontativ" auf Kritik reagiert und diese ins Lächerliche gezogen. Unter diesem Gesamteindruck kam die SPD zu dem Schluss, dass Forster keine Schonung verdient habe. Er nutze als regionaler KAB-Geschäftsführer die respektierte katholische Institution, um Gedankengut hoffähig zu machen, das humanistischem und christlichen Grundüberzeugungen widerspricht. "Wir halten deshalb Herrn Forster als Repräsentanten der KAB für nicht tragbar", endet das Schreiben des SPD-Kreisvorstandes.
Beate Frommhold-Buhl sieht die Gutgläubigkeit der KAB-Mitglieder missbraucht
Zweite Kreisvorsitzende Beate Frommhold-Buhl sieht das Engagement und die Gutgläubigkeit von den oft älteren KAB-Mitgliedern missbraucht, wenn sie Flyer verteilen, die für den Besuch der umstrittenen Veranstaltungen Forsters werben. Ken Jebsen, Daniele Ganser, Willy Wimmer oder der Rapper Kilez More, das sind Namen mit denen diese Menschen wenig anfangen können, weil sie Facebook, über das Forster kommuniziert, selten nutzen. Örtliche KAB-Vorsitzende verwahren sich gegen diese Ansicht. "Uns zu unterstellen, wir seien über politische Zusammenhänge nicht oder unzureichend informiert, ist schon interessant", heißt es in einem Schreiben an die SPD-Kreisvorstandschaft.