Nach Neufahrner Vorbild:Neue Zeiten für die Volkshochschule

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Der Vorstand der Hallbergmooser VHS will den Verein auflösen und die Organisation in die Gemeinde integrieren

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Voraussichtlich im nächsten Jahr wird die Hallbergmooser Volkshochschule eine neue Organisationsstruktur bekommen und nach Neufahrner Vorbild in die Gemeindeverwaltung integriert. Für Dozenten und Teilnehmer ändert sich dadurch nichts, lediglich die Organisation soll gestrafft werden. Das jedenfalls betonte der Hallbergmooser Bürgermeister Harald Reents, der gleichzeitig Vorsitzender der Volkshochschule (VHS) ist.

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung informierte er über diese Bestrebungen des Vorstandes. Der wurde bei der Sitzung zwar im Amt bestätigt, alle Mitglieder betonten aber, die Posten nur bis zur geplanten Auflösungsversammlung Ende des Jahres bekleiden zu wollen. Im neuen Vorstand sind wieder Harald Reents als Vorsitzender, Wolfgang Brinkmann als Stellvertreter, Gabriele Partsch als Schriftführerin und fünf Beisitzer vertreten. Rechnungsprüfer bleiben Karin Hettenkofer und Enza Schünemann.

Auch die Interims-Geschäftsleitung aus Grünen-Gemeinderätin Sabina Brosch, Sieglinde Haas und Christine Pflügler aus der Musikabteilung bleibt im Amt, bis die seit Monaten erkrankte hauptamtliche Leitung, Monika Häusler, voraussichtlich im August wieder einsatzbereit ist. Das Trio hatte die Geschäfte übernommen, nachdem sich auch die Musik-Leiterin Cornelia Fischer in Elternzeit verabschiedet hat. "Sie schmeißen das Geschäft, und ich finde, sie schmeißen es gut", lobte Reents. Bis Ende des Jahres sollen die Vorbereitungen für die Überführung der Volkshochschule von einem Verein zu einer Abteilung im Rathaus abgeschlossen sein. Noch sei es nur eine Idee, betonte Reents, in welcher Abteilung genau die VHS angegliedert werden solle,wisse man noch nicht. Unter den bei der Versammlung anwesenden 22 Mitgliedern gab es aber durchaus kritische Stimmen zu dem Vorhaben. So befürchtete Klaus Stallmeister, der frühere Bürgermeister und langjährige Vorsitzende der Hallbergmooser VHS, dass die Arbeit unter dem Dach der Gemeinde nicht schneller, sondern langsamer gehe: "Ich habe den Eindruck, dass im Rathaus genügend Arbeit ist", sagte er und betonte, dass es bei der VHS immer gut gelaufen sei und deshalb keine Notwendigkeit für eine neue Organisationsstruktur bestehe. Harald Reents räumte ein, dass das Rathaus derzeit nicht voll besetzt sei und es deshalb bisweilen Kritik gebe, doch habe beispielsweise die Kämmerei schon jetzt Arbeit mit der VHS, weil zum Beispiel sämtliche Kosten via Zuschüsse abgewickelt würden. Ulrike Gietl, die Leiterin der Neufahrner und gleichzeitig Mitglied bei der Hallbergmooser VHS ist, berichtete von ihren positiven Erfahrungen, seit die VHS in die Neufahrner Verwaltung eingegliedert worden sei. Nach wie vor bestimme die VHS alleine über das Programm und auch die Personalangelegenheiten würden von der VHS geregelt. Lediglich die administrative Arbeit werde der Gemeindeverwaltung zugeschlagen. Schließlich einigte man sich darauf, dass jetzt erst ein Konzept erarbeitet werde und die VHS bis Ende des Jahres noch eine weitere Versammlung abhalte. Schließlich muss der Gemeinderat noch einen entsprechenden Beschluss fassen. Um den VHS-Verein aufzulösen, müssen zwei Drittel der 111 Mitglieder anwesend sein, von denen wiederum zwei Drittel dafür stimmen müssen.

Unterdessen hat die Interims-Geschäftsleitung das neue Herbst-/Winter-Programm fertig, bei der Versammlung stelle Sabina Brosch erste Details vor. Neu sind EDV-Kurse und andere Angebote für Senioren. Auch seien mehr Besichtigungen und Ausflüge dabei, kündigte Brosch an, etwa eine Winterführung im Goldachpark oder ein Ausflug zum Stahl-Museum nach Erding. Insgesamt sind bis jetzt 127 Kurse fix, es könnten von den Räumen her aber noch ein paar mehr werden. Start des Herbstsemesters ist im September, die Anmeldung ist bereits möglich.

Bei der jungen VHS gibt es erstmals Angebote, die sich an Familien mit berufstätigen Eltern wenden. So wird es Zirkustage in den Ferien geben und ein Angebot an Buß- und Bettag, "dann haben die Eltern eine Betreuung für ihre Kinder", so Brosch.

© SZ vom 23.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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