Erste Verdachtsfälle:Freising rüstet sich gegen Vogelgrippe

Vor allem Tiere in der Nähe von Rastgebieten von Zugvögeln sind gefährdet sich mit dem hochansteckendem Vogelgrippevirus H5N8 anzustecken. (Foto: dpa)

Im Landkreis müssen die Landwirte Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz ihrer Tiere ergreifen.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Nachdem das Landratsamt Starnberg am Wochenende vom Ostufer des Ammersees einen ersten Vogelgrippe-Verdachtsfall gemeldet hat, bereitet man sich auch im Freisinger Landratsamt auf eine solche Entwicklung vor. "Aktuell haben wir aber keinen Fall von Geflügelpest", sagte Pressesprecherin Eva Dörpinghaus. Dem Landratsamt sei aber mitgeteilt worden, dass am Wochenende der Zentrale Krisenstab Tierseuchen unter Leitung des Staatssekretärs im Bundeslandwirtschaftsministerium getagt habe. Dabei sei einvernehmlich ein bundesweit einheitliches, risikobezogenes Vorgehen zum Schutz vor der Geflügelpest beschlossen worden. Anhand regionaler Risikoprofile wollten die Bundesländer dort, wo die Wahrscheinlichkeit eines Eintrages der hochansteckenden Virusvariante H5N8 hoch sei, anordnen, Geflügel nur noch im Stall zu halten.

Im Landkreis Freising treffe dies auf Betriebe zu, die sich in der Nähe von Feuchtgebieten sowie Rastgebieten von Zug- und Wildvögeln befinden, so Eva Dörpinghaus. Dazu sollen einheitliche Maßnahmenbündel erarbeitet werden. Auch sollen die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in allen Geflügelbetrieben erhöht werden. Anordnungen aus dem Bundesrecht sollen ebenso einheitlich getroffen werden. "Bisher haben wir aber keine Nachricht über Maßnahmen von den vorgesetzten Behörden erhalten", erklärte die Pressesprecherin weiter.

2006 war der Landkreis zuletzt mit der Geflügelpest beschäftigt. In Zusammenarbeit mit der Polizei und der Feuerwehr hatte damals das Veterinäramt von Januar bis Juli mehr als 100 verendete Vögel zum Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach Oberschleißheim gebracht. Bei keinem der Wildvögel habe damals aber das Influenzavirus des Subtypes H5N1 nachgewiesen werden können.

© SZ vom 15.11.2016 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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