Moosburger Hallenbad:Lieber sparen

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Ganz gut in Schuss ist noch das Moosburger Freibad. Die Wasserqualität ist gut. Auf dem Gelände könnte auch ein neues Moosburger Hallenbad entstehen. (Foto: Marco Einfeldt)

Anstatt das alte Moosburger Hallenbad noch einmal für eine Viertelmillion Euro zu ertüchtigen, würde Bürgermeisterin Anita Meinelt das Geld gerne auf die hohe Kante legen und ein modernes Bad bauen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Moosburger Schwimmbäder werden Stadtrat und Verwaltung in den kommenden Monaten und Jahren noch gehörig in Trab halten. Die Kleinschwimmhalle ist wegen eines defekten Leitungs- und Filtersystems seit Wochen außer Betrieb. Ob eine neue Halle gebaut wird und ob es sich lohnt, die alte noch einmal reparieren zu lassen, ist noch immer nicht geklärt. "Wir hoffen nach den Osterferien Zahlen vorliegen zu haben, die auch verbindlich sind", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) am Montag der SZ. Auch das Freibad ist sanierungsbedürftig. In welchem Zeitrahmen die Stadt hier größere Maßnahmen in Angriff nehmen muss, steht nach Meinelts Auskunft ebenfalls noch nicht fest: "Genaues wird noch mit den zuständigen Behörden zu klären sein."

Was das Freibad betrifft, gab Meinelt in ihrem Bericht zur Bürgerversammlung vergangene Woche aber schon vorsichtig Entwarnung: Die Werte seien "derzeit zufriedenstellend, so dass nicht zwingend unmittelbarer Handlungsbedarf besteht". Aber unabhängig davon werde man "vor Beginn der Badesaison die drei Filter der Wasseraufbereitungsanlage wechseln, um einen sauberen Zufluss sicher gewährleisten zu können". Darüber hinaus könne sie hier noch nichts Konkretes sagen. Auch was das weitere Vorgehen betreffe, müsse man sich erst mit den Behörden abstimmen, so die Bürgermeisterin am Montag: "Es ist einfach zu früh, nähere Angaben zu machen."

Zu Sanierung der Kleinschwimmhalle bezog Meinelt anlässlich einer Bürgeranfrage von Berthold Staufer klar Stellung. Bezüglich der 250 000 Euro, die der Stadtrat in den Haushalt für dieses Jahr eingestellt hat, um die Anlage noch einmal für einige Zeit ertüchtigen zu können, wäre es in ihren Augen "sinnvoller, dieses Geld nicht auszugeben, es zu sparen und mit allem Nachdruck ein neues, zeitgemäßes Hallenbad auf den Weg zu bringen - da könnten wir die Viertelmillion gut gebrauchen". Für die Wiederinbetriebnahme der alten Halle "wären massive Sanierungsmaßnahmen, insbesondere die Erneuerung der Wasseraufbereitung, unerlässlich". Wenn an Ostern dann eine verlässliche Kostenschätzung vorliegt, muss der Stadtrat aufgrund dieser Zahlen über eine mögliche Sanierung entscheiden.

Meinelt versteht "die Interessenslagen der betroffenen Vereine", die sich derzeit Trainingszeiten in Schwimmhallen der Umgebung organisieren oder alternative Übungseinheiten ohne Wasser anbieten müssen. Dennoch ist sie gegen die Sanierung. Das Problem liege nämlich darin, "dass uns in Anbetracht des Alters des Bades niemand eine Garantie wird geben können, dass auch mit Reparaturen in Höhe von 250 000 Euro der Betrieb auf eine gewisse Zeit gesichert ist", prophezeit sie: "Das ist wie bei einem alten Auto - du richtest ein Teil und kurze Zeit darauf ist der nächste Defekt vorhanden." Sie fürchte "ein Fass ohne Boden".

Ob und wann allerdings ein neues Hallenbad gebaut wird, ist aufgrund der angespannten Haushaltslage der Kommune im Stadtrat umstritten. Derzeit läuft ein so genanntes VOF-Verfahren, das bei der Vergabe öffentlicher Planungsaufträge vorgeschrieben ist, wenn die geschätzten Kosten einen Schwellenwert überschreiten. Auf diese Weise soll in einem Wettbewerb der Planer ermittelt werden, der am geeignetsten erscheint. Und der soll Entwürfe erarbeiten, auf deren Grundlage der Stadtrat entscheidet, ob und in welcher Form ein neues Hallenbad realisierbar ist. Die Bürgermeisterin hofft nun, dass das VOF-Verfahren möglichst schnell abgeschlossen ist, "um im Verfahren weiter zu kommen".

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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