Moosburg:Zweites Flüchtlingsheim geplant

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Der Stadtrat soll an diesem Montag den Vorbescheidsantrag eines Investors beraten. Die Regierung hat Interesse an dem Objekt für etwa 180 Menschen, UMB-Stadtrat Wagner will das Thema allerdings vertagen lassen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Im Moosburger Stadtgebiet soll - möglicherweise noch in diesem Jahr eine weitere Gemeinschaftsunterkunft für etwa 180 Asylbewerber gebaut werden. An diesem Montag, 15. Februar, beschäftigt sich der Stadtrat mit einem entsprechenden Vorbescheidsantrag (19 Uhr, Feyerabendhaus). Nach dem Flüchtlingsheim für 150 Personen an der Neuen Industriestraße, das voraussichtlich in ein paar Wochen bezogen werden kann, wäre der geplante Gebäudekomplex zwischen Isarbrücke und Gewerbegebiet Degernpoint die zweite größere Unterkunft in Moosburg.

Nach Auskunft von Simone Hilgers, Sprecherin der Regierung von Oberbayern, möchte ein privater Investor "eine zweigeschossige Unterkunft in modularer Bauweise mit einer grundsätzlichen Kapazität für rund 180 Personen errichten". Das Objekt sei der Regierung von Oberbayern zur Anmietung als Gemeinschaftsunterkunft angeboten worden. Die Regierung habe "grundsätzlich auch Interesse an einer Anmietung". Ausschlaggebend seien zunächst jedoch die Entscheidung des Stadtrats und die baurechtliche Genehmigungsfähigkeit, so die Sprecherin: "Davon hängen das weitere Vorgehen sowie die bestehenden Möglichkeiten ab."

Laut Stadtbaumeister Florian Ernst sind zwei Varianten mit Platz für bis zu 174 beziehungsweise 184 Menschen im Gespräch. Geklärt werden muss noch, ob die Unterkunft in Container- oder Holzbauweise errichtet wird. Das Landratsamt kläre die rechtlichen Regelungen, eine Entscheidung solle zur Stadtratssitzung vorliegen, so Ernst. Aus städtebaulicher Sicht seien "beide Lösungen denkbar". Die geplante Unterkunft liege "nicht im innerstädtischen, aber siedlungsaffinen Bereich". Vorgesehen sind in beiden Varianten jeweils zwei zweigeschossige Gebäude.

Allerdings stehen die Planungen erst ganz am Anfang. Bei dem Antrag, der an diesem Montag im Stadtrat behandelt wird, darauf weist Ernst nachdrücklich hin, gehe es nur um einen Vorbescheid. Falls alles reibungslos läuft, sei ein Baubeginn in diesem Jahr aber denkbar, so der Stadtbaumeister. Was die Zeitplanung anbelangt, hängt viel davon ab, welche Variante letztlich zum Tragen kommt. Bei einer Container-Lösung etwa ist man darauf angewiesen, wie schnell die derzeit ausgelasteten Firmen der Branche liefern können.

Geht es nach UMB-Stadtrat Alfred Wagner wird der Stadtrat an diesem Montag ohnehin noch nicht über die Pläne entscheiden. Er beantragt, die Abstimmung zu vertagen, weil "die Öffentlichkeit bisher nur unzureichend informiert" worden sei. "Eine Nachbarbeteiligung wurde nicht durchgeführt", kritisiert Wagner. Sollte sein Vertagungsantrag abgelehnt werden, beantragt Wagner weiter, das Flüchtlingsheim gleich abzulehnen.

Die bereits genehmigte Unterkunft in der Moosburger Neustadt dagegen ist so gut wie fertig und kann laut Regierungssprecherin Hilgers "voraussichtlich Ende März oder Anfang April in Betrieb genommen werden". Hier handelt es sich um zwei zweigeschossige, in Holzbauweise gefertigte Gebäude, die jeweils Platz für 75 Bewohner bieten. Nach den ersten Planungen hätte die Unterkunft im November 2015 bezugsfertig sein sollen. Aber "die bauliche Fertigstellung der Unterkunft hat sich leider etwas verzögert", so Hilgers. Nähere Angaben zu den Gründen macht sie nicht.

Bauherr ist auch bei dem Flüchtlingsheim in der Neustadt ein privater Investor. "Das Objekt wird vom Freistaat Bayern, vertreten durch die Regierung von Oberbayern, gemietet und betrieben", erläutert Hilgers. Die Regierung von Oberbayern wird einen Dienstleister mit der Wahrnehmung der Hausleitung sowie der Hausmeistertätigkeiten beauftragen. "Die Gesamtverantwortung für den Betrieb", so die Sprecherin, "verbleibt bei der Regierung von Oberbayern".

© SZ vom 15.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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