Moosburg:Strom erzeugen am Balkon

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Die Sonne und ihre Möglichkeiten: Auch Solarkocher waren bei den Moosburger Solartagen bereits zu sehen. (Foto: Marc Mueller/DPA)

Die Moosburger Solartage zeigen neue Möglichkeiten auf, Energie für den Eigenverbrauch zu produzieren. Ein weiterer Schwerpunkt der Messe am Schulzentrum Nord ist die umweltfreundliche Mobilität

Von Alexander Kappen, Moosburg

Ob Ukraine-Krise, Klimawandel oder Euroschwäche: Bei anhaltend hohen Energiepreisen sowie zunehmenden Risiken für die Versorgungssicherheit seien die Bürger gut beraten, "nicht auf die ,hohe' Politik zu warten", meinen die Moosburger Solarfreunde. Für Hausbesitzer und Bauwillige gebe es seit 2015 wichtige neue Spielregeln, etwa zum Heizungsaustausch und zum Immissionsschutz. "Jetzt anpacken und Energie in die eigenen Hände nehmen", rät Solarfreunde-Vorsitzender Hans Stanglmair. Die Moosburger Solartage, die am Samstag und Sonntag, 20. und 21. Juni, auf dem Gelände des Schulzentrums Nord (Albinstraße 14 bis 16) ihre Pforten öffnen und als größte Fachmesse der Region für erneuerbare Energien und Energieeinsparung gelten, "machen es leichter, dieses Ziel zu erreichen".

Die Veranstalter kündigen eine "bewährte Mischung aus Ausstellern, Vorträgen und Attraktionen" an, mit denen sie die Besucher umfassend informieren möchten. Die Fachmesse ist am Samstag von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Mehr als 40 gewerbliche - Hersteller, Händler, Handwerker und Dienstleister - sowie nichtgewerbliche Aussteller zeigen unter dem Motto "Energie für alle Lebenslagen" ihre neuesten Produkte und Leistungen. 16 Fachvorträge runden das Angebot ab. Die Solarfreunde möchten die Besucher mit "vielen praxisnahen Angeboten unterstützen und zur persönlichen Energiewende motivieren".

Ein zentrales Thema der Messe ist der Solarstrom. Der Eigenverbrauch werde "immer attraktiver, gerade auch für Landwirte, Gewerbetreibende, Dienstleister und öffentliche Einrichtungen", meinen die Solarfreunde, "stark im Kommen sind Kombi-Lösungen aus Solarstrom, Speicherung und Eigenverbrauch". Ein neues Angebot stellten Photovoltaik-Module mit eingebautem Wechselrichter dar, die unmittelbar über die Steckdose einspeisen können: "So können selbst Mieter auf dem Balkon zum Stromerzeuger werden."

Auch der Solarwärme, die derzeit auf dem Vormarsch ist, wird bei der Fachmesse reichlich Raum gegeben. Zudem widmen sich die Solartage den Themen "Zukunftsfähig Bauen und Sanieren" sowie "Umweltfreundliche Mobilität". So werden verschiedene alltagstaugliche Serienfahrzeuge wie Pedelecs, E-Bikes, Lastenfahrräder und Autos präsentiert. Einen eigenen Schwerpunkt widmet die Messe dem Bereich Ernährung. Die "Solarfreundinnen" zeigen den Besuchern, "wie man Lebensmittel klimafreundlich selbst erzeugt, einkauft, kocht und genießt". Erstmals live vorgeführt wird die Herstellung von Terra Preta, der besonders fruchtbaren schwarzen Erde der Amazonas-Indios.

Zum Rahmenprogramm der Solartage zählt etwa der Festvortrag von Wolfgang Heckl, dem Generaldirektor des Deutschen Museums, der über die "Kultur der Reparatur" spricht. Passend dazu wurde vor wenigen Tagen der Verein Repair Café Moosburg gegründet. Filmemacher Frank Farenski diskutiert in einer Talkrunde über "Erfolge, verpasste Chancen und Handlungsbedarf" bei der Energiewende in Moosburg und geht dabei auf konkrete Beispiele ein.

Neben den Vorträgen und dem umfangreichen Ausstellungsangebot wollen die Solarfreunde den Messebesuchern ein "familiäres Flair" bieten, bei dem "viel Raum für persönliche Gespräche" bleibt und die Kinder sich etwa beim Karussellfahren und am Kletterfelsen vergnügen können. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.solarfreunde-moosburg.de/solartage.html.

© SZ vom 12.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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