Moosburg:Schritt in die richtige Richtung

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Stadträte genehmigen Bau eines Asylbewerberheims

Der Landkreis, der händeringend nach neuen Unterkünften für die stetig steigende Zahl an Flüchtlingen sucht, ist in Moosburg einen kleinen Schritt voran gekommen. Der Bauausschuss der Stadt genehmigte am Montagabend die Errichtung eines Asylbewerberheims an der Neuen Industriestraße. In der in Holzbauweise geplanten Unterkunft werden 152 Flüchtlinge Platz finden. Das 14 mal 60 Meter große Gebäude soll ein Erdgeschoss sowie zwei Obergeschosse erhalten und im November bezugsfertig sein.

Das betreffende Grundstück liegt zwar in einem als Gewerbegebiet ausgewiesenen Bereich. Doch aufgrund einer Änderung des Baugesetzbuches könne in Gewerbegebieten für Flüchtlingsunterkünfte eine Befreiung vom Bebauungsplan erteilt werden, "wenn auf dem Grundstück Anlagen für soziale Zwecke ausnahmsweise zulässig sind", hieß es in den Erläuterungen der Moosburger Bauverwaltung. Der Ausschuss erteilte besagte Befreiung vom Bebauungsplan sowie von der geltenden Stellplatzsatzung. Demnach müssen auf Empfehlung der Regierung von Oberbayern für das Gebäude nur sieben Parkplätze nachgewiesen werden.

Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) wies darauf hin, dass auf dem Grundstück ausschließlich eine Unterkunft für Asylbewerber und keine andere Wohnbebauung zulässig sei. Es handele sich nur um eine vorübergehende Nutzung, "auch wenn das sicher einige Jahre andauern wird". Es sei vorgesehen, "dass das Gebäude danach wieder wegkommt". SPD-Fraktionssprecher Gerd Beubl und Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) hielten das Grundstück - es liegt an der Stadtbuslinie und in der Nähe von Kindergärten, Schulen und Versorgungseinrichtungen - für geeignet, meinten aber, dass man die Einwände der Nachbarn ernst nehmen müsse. Es müsse sichergestellt sein, dass benachbarte Betriebe, etwa ein Busunternehmen, nicht aus Emissionsschutzgründen mit Einschränkungen zu rechnen hätten, betonte auch Ludwig Kieninger (FW).

Evelin Altenbeck (Grüne) regte eine Info-Veranstaltung an, "um die Sorgen der Anwohner zu zerstreuen, denn seit Jahren wohnen Asylbewerber im Landkreis und nirgends gibt es Probleme". Auch Meinelt hält nach der Ankunft der Flüchtlinge "ein gegenseitiges Kennenlernen für sehr wichtig". Sie verwies auf das positive Beispiel der in der Bonau lebenden und bereits gut integrierten Asylbewerber: "Die gehören jetzt einfach dazu."

© SZ vom 10.06.2015 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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