Moosburg:Potenzial im Wald

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Die Auwaldtreffs von Ulrike Kreß haben sich zu beliebten Märkten für Natur- und Kulturfreunde entwickelt

Von Alexander Kappen, Moosburg

Dass alles sich so schnell entwickelt hat, kam für Ulrike Kreß ein wenig überraschend. Ursprünglich war der "Herbstzauber im Auwald" vergangenes Jahr als eine Art Einweihungsveranstaltung für die Natur-Kunst-Werkstatt in ihrem Anwesen direkt am Isardamm gedacht, in der sie Workshops, Naturerlebnistage, Kindergeburtstage und Seminare für Burnout-Patienten anbietet. Doch dann kamen zu dem "völlig neuen Veranstaltungsformat", bei dem sich alles um Natur, Kunst, Kultur und Gesundheit dreht, gleich 30 Aussteller sowie geschätzte 3000 Besucher und markierten den Beginn einerkleinen Erfolgsgeschichte.

Seit diesem Jahr ergänzt Kreß das Programm auf dem schmucken Gelände an der Isarstraße 107 mit einigen, ebenfalls gut besuchten "kleinen, feinen Kultur-Events", die sie Auwaldtreffs nennt. "Das Konzept ist eigentlich dasselbe wie beim Herbstzauber, nur ist eben alles kleiner ", sagt sie. An jeweils zwei Tagen ist alles geboten, was sich unter den Überbegriffen Kunst und Handwerk, Natur und Kultur sowie Gesundheit und Musik summieren lässt. Die Auwaldtreffs stehen jeweils unter einem besonderen Motto. Der nächste und letzte in diesem Jahr am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juli, firmiert als "Indian Summer" und beschäftigt sich etwa auch mit indischer Musik, Mantrasingen und fernöstlichen Heilmethoden.

Seit ihrer Kindheit widmet sich Kreß der Natur-Floristik. Gearbeitet wird ihrer Werkstatt deshalb mit allem, was man im nahe gelegene Auwald an "Schätzen" findet: Gräser, Moose, Flechten, Blumen, Beeren, Früchte, Rinden, Blätter, Steine oder Holz. Sie lasse sich auf das Einfache, das Natürliche ein, um darin das Schöne und Einmalige immer wieder neu zu entdecken, lautet ihr Credo. Und das, so sieht es ihr Konzept vor, "spiegelt sich sowohl in meinem Verständnis von Natur-Floristik als auch bei der Organisation von Kultur-Events oder in meinen Kreativ-Kursen für Erwachsene und Kinder wider".

Ob Herbstzauber oder Auwaldtreff, die Natur steht stets im Mittelpunkt. Nicht nur in Bezug auf die verwendeten Materialien, sondern auch auf den Veranstaltungsort mitten im Grünen, fernab befahrener Straßen. Dort können die Besucher in Ruhe Kunst und Kunsthandwerk sowie Kultur in einem weit gefasten Sinn erleben. "Da gehören auch Essen und Trinken und Musik dazu", sagt Kreß. Ihr sei zudem an der kulturellen Nachwuchsförderung gelegen. So gebe es bei den Events im Auwald "auch offene Bühnen, auf denen ganz unbekannte Leute auftreten können".

Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist der Herbstzauber vom 9. bis 11. Oktober, diesmal mit dem von Kim Azas zusammengestellten Spezialangebot "African Feeling" inklusive afrikanischer Küche, Kunst und Musik. "Hier im Wald, das passt einfach, das hat Potenzial", sagt er. Neben ihrem eigenen Gelände kann Kreß wieder ein Stückchen städtischen Auwald sowie die weitläufigen Gärten ihrer Nachbarn nutzen. Insgesamt kommen an die 7000 Quadratmeter nutzbare Fläche zusammen. So sehr sie sich über den Erfolg freut, überfrachten möchte sie das Gelände nicht. Mehr als 40, vielleicht 50 Aussteller seien nicht drin, sagt Kreß: "Ich möchte so wachsen, dass von der Atmosphäre nichts verloren geht." Und die war bei der Premiere wohl bestens. "Das war nicht nur wunderschön, sondern phantastisch", sagt Stadtmarketingreferent Alfred Wagner, der Kreß in den höchsten Tönen lobt: "Sie zieht ihre Vorstellungen stringent durch, alles ist mit Liebe gemacht." Er sieht darin eine Chance für die Stadt: "Das macht Moosburg überregional bekannt und ist ein Alleinstellungsmerkmal." Alle Infos gibt es im Internet unter www.naturgestalten.com.

© SZ vom 18.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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