Wer von Moosburg aus ins Gewerbegebiet Degernpoint gelangen möchte, muss zu Fuß gehen, radeln oder das Auto nehmen. Eine Buslinie gibt es nicht - und wird es auch künftig nicht geben. Der Stadtrat sprach sich jetzt dagegen aus, die MVV-Linie 683 von Mainburg nach Moosburg bis Degernpoint zu verlängern. Der Landkreis hat der Verlängerung im September zugestimmt, aber zur Auflage gemacht, dass die Stadt Moosburg die Kosten von 30 000 bis 40 000 Euro pro Jahr abzüglich der Einnahmen übernehmen muss. Angedacht war zunächst ein zweijähriger Probebetrieb. Den Stadträten war die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht attraktiv genug. Letztlich lehnten sie die Verlängerung der Linie mit 14:10 Stimmen ab.
Noch einmal reden könne man, wenn die Taktung des Busses verbessert werde. Um einzukaufen, wäre die vorliegende Taktung "eher nicht so günstig, weil zu den Haupteinkaufszeiten zwei bis drei Stunden zwischen Hin- und Rückfahrt liegen", hieß es in der Sitzungsvorlage. "Dass wir einen Bus bezahlen, den nur die Mitarbeiter der Betriebe nutzen, ist nicht mein Ding", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU). Sie verwies auch darauf, "dass wir unsere Stadtbuslinie nach Degernpoint nach eineinhalb Jahren wieder eingestellt haben, weil sie niemand zum Einkaufen genutzt hat".
Josef Dollinger (FW) war "hin- und hergerissen". Es sei einerseits Aufgabe der Kommune, "den öffentlichen Nahverkehr zu fördern", aber er teile auch Meinelts Bedenken. Ihm gehe es "ähnlich wie dem Kollegen Dollinger", so Michael Stanglmaier (Grüne): "Aber vor dem Hintergrund, dass wir sonst überhaupt keine Alternative haben, sollten wir es versuchen." Es handele sich um einen "Werksbus für die Firmen da draußen, für den der städtische Haushalt herhalten soll", sagte CSU-Sprecher Erwin Weber. Mike Hilberg (UMB) pflichtete ihm bei. Er sei "ein sehr starker Verfechter des ÖPNV, aber das ist ein reiner Werksbus".