Moosburg hat ein Christkind:Wie im Märchen

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Bürgermeisterin Anita Meinelt und MeG-Geschäftsführer Christoph Hübner heißen Verena Manhart, das Moosburger Christkindl, willkommen. (Foto: Marco Einfeldt)

Verena Manhart hat sich gewünscht, einmal dem Christkind zu begegnen. Jetzt spielt sie es in der Moosburger Adventszeit selbst

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Bewerbungskriterien für das Christkind sind klar vorgeben: Es muss aus der Stadt kommen, zwischen 16 und 19 Jahre alt, mindestens 1,60 Meter groß und schwindelfrei sein. Zumindest ist das beim weltberühmten Nürnberger Christkindlesmarkt so. In der noch nicht ganz so weltberühmten "Moosburger Adventszeit", bei der es heuer erstmals ein Christkind gibt, waren die Anforderungen nicht ganz so streng, wie Darstellerin Verena Manhart am Donnerstag bei ihrer Vorstellung im Rathaus erzählte: Stadtmarketingreferent Alfred Wagner sei auf sie zugekommen "und hat gesagt, dass er ein Christkind braucht, das singen kann - dann hab ich gesagt, ich mach das".

Ob die 18-Jährige, die in diesem Jahr Abitur gemacht hat, mehrere Instrumente spielt, Mitglied des Vereins Moosburger Talente ist und demnächst Medienmanagement mit Schwerpunkt Musik studieren will, schwindelfrei ist, ist nicht überliefert. Und dass sie nicht aus Moosburg, sondern aus Gammelsdorf stammt, ist ebenfalls nicht hinderlich, "schließlich wollen wir ja auch das Umland einbinden", so Bürgermeisterin Anita Meinelt.

Die in diesem Format neue Moosburger Adventszeit ist aus einer im Sommer gegründeten Arbeitsgruppe (AG) der Marketing-Genossenschaft (MeG) hervorgegangen, in der Christina Beubl, Erni Pichler, Monika Held und Ingrid Grasmeier mitgewirkt haben. "Wir haben in der ganzen Innenstadt eine schöne Deko mit einheitlicher Gestaltung und Beleuchtung", erklärt MeG-Geschäftsführer Christoph Hübner. An den vier Adventssamstagen sind diverse Veranstaltungen geplant, die jeweils unter einem Motto stehen: Moosburg leuchtet, Dein Foto mit dem Christkind, Märchenwelt und Gewinnspiel-Auslosung. "Das Christkind soll das Gesicht der Adventszeit werden und auch beim Christkindlmarkt und Rathaus-Adventskalender dabei sein", sagt Hübner. Verena Manhart wird etwa an den Samstagen im so genannten "Sternenzimmer" in der Stadtbücherei Wunschzettel entgegennehmen, sich mit Kindern fotografieren lassen und ihnen Geschichten vorlesen. Darauf freue sie sich besonders, sagte sie: "Ich hätte mir als Kind immer gewünscht, dem Christkind zu begegnen." Und jetzt ist sie selber eines. "Die Größe dieser Aufgabe war mir bislang gar nicht so bewusst, aber langsam kommt die Aufregung", sagt sie. Das Gefühl sei "herrlich, man fühlt sich ein bisschen erhaben". Was möglicherweise auch an der von Manfred Wirth geschmiedeten Krone und dem von Christina Roth geschneiderten Kleid liegt, von dem die AG-Mitglieder merklich angetan sind.

Mit einem Lied, das sie mit ihrem Onkel Josef selbst komponiert hat, eröffnet Manhart am Samstag, 28. November, die Adventszeit - und zwar an einem Fenster des Rathauses. Möglicherweise schadet es doch nicht, wenn das Christkind schwindelfrei ist.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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