Moosburg:242 000 Euro für schnelleres Internet

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Stadtrat vergibt Auftrag für die Breitbanderschließung von Orten im Osten und im Westen der Stadt

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Breitbandversorgung im Stadtgebiet lässt in einigen Bereichen noch zu wünschen übrig. Nun sollen aber auch der Westen und Osten von Moosburg, die Orte Niederambach, Thonstetten und Oberreit sowie das Gewerbegebiet Degernpoint ein schnelles Internet bekommen. Der Stadtrat vergab den Auftrag zum Ausbau des Netzes für knapp 242 000 Euro einstimmig an die Telekom.

Die Telekom setzte sich bei der Ausschreibung gegen die zwei Mitbewerber NGN Fiber Network und Inexio durch, deren Gesamtpakete bei der Überprüfung durch das beauftragte Ingenieurbüro Corwese schlechter abschnitten. Bei der Bewertung stand, wie Corwese-Mitarbeiter Michael Räbiger in der Stadtratsitzung mitteilte, aber nicht nur der Angebotspreis im Mittelpunkt. Das Ingenieurbüro hatte auch das technische und das Servicekonzept der drei Anbieter im Auge und erstellte nach einem speziellen Punktesystem eine Rangfolge, in der die Telekom am Ende ganz oben stand.

Die Vergabe wurde auf zwei Lose aufgeteilt. Los 2 war das Gewerbegebiet Degernpoint, Los 1 die restlichen, eingangs genannten Orte. Im ersten Los legte die Telekom das günstigste Angebot vor, im zweiten einer der Mitbieter. Die Aufträge für die beiden Lose an den jeweils günstigsten Bieter zu vergeben, erklärte Räbiger, hätte keine finanziellen Vorteile gebracht. Die Telekom bot für das Gesamtpaket aus beiden Losen nämlich einen Preis an, der unter dem der beiden günstigsten Einzelangebote lag.

Ziel der Ausschreibung war es, in den Ortschaften von Los 1 eine Datenübertragungsrate von 30 Megabit pro Sekunde zu erreichen. In Degernpoint, wo gewerbliche Nutzer auf besonders schnelle Leitungen angewiesen sind, waren sogar 100 Megabit gefordert. In den betroffenen Ortsteilen stellt die Telekom 14 so genannte DSLAMS (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) auf. Das sind Vermittlungsstellen, an denen Teilnehmeranschlussleitungen zusammenlaufen. In Degernpoint sind 38 Glasfaseranschlüsse vorgesehen.

In der Kalkulation der Telekom ergibt sich bei der Erschließung eine Wirtschaftlichkeitslücke von 241 765 Euro. Das ist eben der Betrag, den die Stadt nun für den Ausbau des Breitbandnetzes zahlen muss. Bei den beiden anderen Anbietern wäre die Wirtschaftlichkeitslücke jedoch jeweils im Bereich von mehr als einer Millionen Euro gelegen.

Die Endnutzer im Erschließungsgebiet müssen übrigens nicht Verträge mit der Telekom abschließen, wie Räbiger auf Nachfrage von Johannes Becher (Grüne) versicherte. "Jeder Verbraucher kann bei einem anderen Anbieter buchen, sofern dieser sich im Telekomnetz einmietet", sagte Räbiger: "Das ist genauso wie bisher." Becher wollte zudem wissen, "warum Kabel Deutschland kein Angebot abgegeben hat, die verfügen in Moosburg ja auch schon über eine Infrastruktur". Im Los 1 hätte sich dieser Anbieter bewerben können, so Räbiger, für die Erschließung Degernpoints aber aus technischen Gründen nicht. Dort verfüge Kabel Deutschland im letzten Stück über zu langsame Kupferkabel.

Am 9. Mai soll nun der Vertrag mit der Telekom unterschrieben werden. Innerhalb eines Jahres, so schreibt es der Kontakt vor, muss der Ausbau abgeschlossen sein.

© SZ vom 18.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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