Mitten in Freising:Staycation für Gestrandete

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Warum man in diesem Sommer am besten Zuhause bleibt

Kolumne von Thilo Schröder

Vielleicht liegt der ein oder andere gerade am Strand oder wandert in den Alpen - der wird diese Zeilen vermutlich nicht lesen. Andere waren vielleicht aber auch am Samstag am Münchner Flughafen, und ihr Flug ist unter den rund 330, die infolge der Panne dort gestrichen wurden. Und nun haben sie beschlossen, einfach daheim zu bleiben und das regionale Ferienangebot zu nutzen. Mancher hatte vielleicht auch sowieso nicht vor, zu verreisen. Beziehungsweise kann es nicht.

Im Jahr der Langzeit-Baustellen wird im Landkreis auf vielen Straßen gebaggert. Bundesstraßen werden aufgerissen und wichtige Passagen sind gesperrt. Die B301 bei Zolling ist zum Beispiel die kommenden fünf Wochen dicht. Mit schnell in den Urlaub cruisen wird es da nix. Außerdem nimmt die Gemeinde im Weinmoos, in der Palzinger Straße und in der Freisinger Straße Asphaltarbeiten vor. Wer also vor der Abfahrt noch kurz zur Tankstelle oder im Supermarkt den Proviantkorb auffüllen will, muss sich einen Umweg suchen - hoffentlich langt der Sprit dafür noch.

Doch wer sagt, dass Urlaub auf Balkonien - neudeutsch Staycation - nicht auch schön sein kann? Bei dieser Affenhitze bieten sich Freibäder und Badeseen als Ausflugsziele in der Umgebung an. Im Freisinger Freibad wird man zwar auch nur eine Baustelle vorfinden. Aber es gibt ja noch das Hallenbad, das hat unter der Woche sogar bis 21 Uhr geöffnet - dann ist es auch nicht mehr so heiß.

Meiden sollte man den Pullinger Weiher, dort besteht anscheinend Verletzungsgefahr, weil wohl irgendwer eine Ladung scharfkantiger Steine ins Wasser gekippt hat. Und wer weiß, wie lange der Rettungswagen im Notfall brauchen würde, bis er sich durch die ganzen Straßenbaustellen manövriert hat? Wie wäre es stattdessen mit einem ausgedehnten Waldspaziergang, unter dichten Baumwipfeln, wo es kühl und schattig ist? Vorher sollte man allerdings den Waldbrand-Gefahrenindex auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes überprüfen - nur zur Sicherheit. Alternativ lohnt vielleicht eine mehrtägige Fahrradtour. Dabei sollte man halt keine Klamotten tragen, die laut Etikett lediglich Temperaturen bis zu 30 Grad aushalten - sie könnten eventuell beim Radeln in der Sonne einlaufen.

Und wenn alles nix hilft oder man sich vor lauter Ärger gar nicht mehr vor die Tür begeben will, kann man sich ja einfach eine schöne, kalte Dusche gönnen, die Augen schließen und sich unter einen tropischen Wasserfall fantasieren. Außer in der Stadt Freising, wenn es in Vötting wieder einen Wasserrohrbruch gibt.

© SZ vom 01.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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